Sprunggelenks-verletzungen
Ursachen, Diagnostik, Therapiemaßnahmen und Reha-Check-up
Teil 1: Die häufigsten Ursachen und ersten Schritte
In unserer Artikelserie beschäftigen wir uns mit einem weiteren Körperteil, das anfällig für Verletzungen im Fußball ist: dem Sprunggelenk. Viele von euch hatten mit Sicherheit schon die ein oder andere Blessur, doch wieso kommt es überhaupt zu Sprunggelenks-Verletzungen und welche ersten Schritte habt ihr dann vor euch? Unser Einführungs-Artikel liefert die passenden Antworten.
Die gute Nachricht kommt zuerst: Sprunggelenksverletzungen sind vermeidbar und das, obwohl sie zu den häufigsten Sportverletzungen überhaupt gehören. In der Bundesliga-Saison 2020/21 war das Sprunggelenk in 13,5 Prozent aller Verletzungsfälle betroffen. Nur der Oberschenkel und das Kniegelenk sind noch anfälligere Köperteile. Damit nicht nur ihr sondern auch eure Teamkollegen in Zukunft weniger mit Verletzungen zu kämpfen haben, bietet es sich an, dass ihr in Zusammenarbeit mit dem Verein eure Verletzung genauestens dokumentiert. So können Trainer, Ärzte und andere Verantwortliche Muster erkennen und unter Umständen für die Zukunft Anpassungen vornehmen.
Wie kommt es überhaupt dazu?
Eine Verletzung eures Sprunggelenks ist in den meisten Fällen (über 70 Prozent) auf einen direkten Kontakt mit einem Gegenspieler zurückzuführen. Ein Foulspiel muss dafür allerdings nicht der Grund sein, denn bei immerhin fast 30 Prozent ist ein normaler Zweikampf vorausgegangen. Wenn ihr schon einmal am Sprunggelenk oder an einer anderen Stelle der unteren Extremitäten verletzt ward, seid ihr übrigens anfälliger für eine erneute Verletzung. Außerdem seid ihr mit zunehmender Spieldauer erschöpfter, sodass es bei einigen Aktionen mit weniger Konzentration eher zu dieser Verletzung kommen kann.
Sprunggelenksverletzungen im Detail
Eine Untersuchung der VBG bei Fußballern der 1. und 2. Bundesliga ergab, dass Blessuren am Sprunggelenk zu den drei häufigsten Verletzungen gehören. Am häufigsten treten Verletzungen am Oberschenkel (24,4 Prozent) auf, gefolgt vom Kniegelenk (14,7 Prozent) und dem Sprunggelenk (13,5 Prozent). Beim Sprunggelenk wird zwischen drei Verletzungsarten unterschieden:
- 57,4 % Distorsionen (Verstauchungen)
- 25,4 % Rupturen (Risse)
- 15,4 % Kontusionen (Prellungen)
So leitet ihr die richtigen Schritte ein
Eine schnelle und gute medizinische Erstversorgung ist besonders wichtig, um die Ausfallzeit zu verkürzen. Die PECH-Regel (Pause, Eis, Compression, Hochlagern) fasst die Behandlungsmaßnahmen bei Muskel- und Gelenkverletzungen zusammen, die ihr in Absprache mit eurem Doc zuerst ergreifen könnt. Im Krankenhaus bekommt ihr anschließend eine genauere Diagnose und könnt mit gezielten Reha-Maßnahmen an eurem Comeback arbeiten. Im zweiten Teil unserer Artikel-Reihe erfahrt ihr, welche diagnostischen Verfahren euch im Krankenhaus erwarten.
Bleibt mental auf der Höhe und kommt stärker zurück
Die Verletzung ist im ersten Moment ein echter Schock. Doch bei Sprunggelenksverletzungen müsst ihr, anders als bei einem Riss des Kreuzbandes, nicht mit einer zu langen Ausfallzeit rechnen. Wichtig ist dabei aber: Haltet euch an den Reha-Plan und riskiert nicht zu viel zu einem frühen Zeitpunkt. Wenn ihr die Möglichkeit habt, mit einem Mental-Coach zu sprechen, solltet ihr diese auf jeden Fall wahrnehmen. Zusammen mit ihm könnt ihr die Verletzung verarbeiten und zum Beispiel einen Weg finden, um beim Comeback nicht immer wieder an die Spielsituation zu denken, in der ihr euch verletzt habt. Mehr zum Thema mentale Stärke lest ihr im Verlauf dieser Serie.
Eine Verletzung, egal welcher Art, ist im ersten Moment immer ein Rückschlag. Um davon nicht langfristig zurückgeworfen zu werden, müsst ihr damit richtig umgehen können. Denn das hilft euch dabei, schnell zu alter Stärke zurückzufinden.
Quelle: Gokixx