
Kapselriss
Ursachen, Diagnostik, Therapiemaßnahmen, Belastungstests und Unterstützende Übungen
Häufige Ursachen und Tipps zur Erstversorgung
Verletzungen im Sprunggelenk können jeden treffen und sind schneller passiert als man denkt. Wichtig sind hier die Erstversorgung sowie die richtige Diagnose, um langfristig die Stabilität des Sprunggelenks wiederherzustellen.
Aufbau einer Kapsel und Gründe für Kapselrisse
Die Gelenkkapsel ist Teil eines jeden echten Gelenks. Sie umschließt es als Schutzhülle und besteht aus zwei Schichten: einer äußeren, harten und einer inneren, lockeren. Die äußere Schicht stabilisiert das Gelenk und ist an ihrer Außenseite mit der Knochenhaut verwachsen. Die innere Schicht baut Abriebsprodukte ab, die durch die normalen Bewegungen entstehen, und reguliert die Gelenkflüssigkeit. Durch die hohe Konzentration an Nervenfasern und Rezeptoren ist sie enorm schmerzempfindlich.
Kommt es zu einer Überlastung der Kapsel, kann sie schlimmstenfalls reißen. Eine häufig auftretende Verletzung ist das umgangssprachliche „Ausrenken“, eine ruckartige Entfernung der Gelenkpartner. Das kann zum Beispiel durch Umknicken, bei einem Pressschlag oder dem Versuch, einen Ball zu blocken, passieren. Ein Riss der Gelenkkapsel ist dabei äußerst wahrscheinlich.
Typische Symptome
Reißt die Kapsel, ist relativ schnell eine Schwellung zu erkennen, da sich Gelenk- und Gewebsflüssigkeit in dem Bereich sammeln. Die gerissene Kapsel sendet zudem ein Schmerzsignal an das Gehirn, damit die Bewegung folglich eingeschränkt und weitere Schäden vermieden werden. Das erste Schmerzempfinden nach dem Kapselriss ist ein stechendes, das in einen pochendes übergeht. Oftmals bringt ein Kapselriss auch einen Bluterguss mit sich, der durch eine Verletzung kleinerer Blutgefäße im Bereich des Risses entsteht. Der Bluterguss kann dazu führen, dass die ohnehin schon eingeschränkte Beweglichkeit noch schlechter wird. Darüber hinaus ist es möglich, dass das Schmerzgefühl auch über die eigentliche Erkrankungsdauer hinaus chronisch anhält.
Der Heilungsprozess
Um das zu verhindern, bedarf es einer richtigen Verhaltensweise und Therapie (unmittelbar) nach der Verletzung. Passend zu der Situation ist eine gängige Methode der Einsatz der sogenannten PECH-Regel. PECH steht hier für die vier Schritte des Heilungsprozesses:
P = Pause: Unmittelbar nach der Verletzung ist es besonders wichtig, das Sprunggelenk zu schonen und nicht weiter zu belasten. Auch wenn der Schmerz vielleicht nicht all zu groß ist. Mangelnde Ruhephasen könnten dazu führen, dass sich die Verletzung verschlimmert und das Risiko erhöht, sich einen Bänder(an-)riss zuzuziehen.
E = Eis: Um eine übermäßig starke Schwellung zu verhindern, sollte die betroffene Stelle umgehend für circa 15 bis 20 Minuten gekühlt werden.
C = Compression: Druckverbände helfen ebenfalls dabei, die Schwellung in einem erträglichen Rahmen zu halten.
H = Hochlagern: Um eine starke Durchblutung der verletzten Gefäße zu verhindern – und somit auch eine starke Schwellung – hilft es, das Sprunggelenk hochzulegen.
Üblicherweise dauert die vollständige Heilung eines Kapselrisses bis zu sechs Wochen. Die Befolgung der PECH-Regel alleine reicht allerdings nicht aus, um einen optimalen Heilungsprozess in Gang zu setzen. In jedem Falle sollte sich ein Arzt die Verletzung anschauen, um einen Kapselriss definitiv zu diagnostizieren und weitere Behandlungen durchzuführen.
Ein Kapselriss im Sprunggelenk stellt im Fußball eine häufige Verletzung dar. Um dadurch aber nicht länger als nötig auszufallen, ist es wichtig, direkt nach der Verletzung die PECH-Regel zu befolgen. Anschließend solltet ihr unbedingt einen Arzt aufsuchen.
Quelle: Gokixx