
Auslaufen – Was bringt es wirklich?
Die einen schwören darauf – andere halten es für nicht besonders sinnvoll. Doch welche Vorteile bietet das Auslaufen und wie macht man es überhaupt richtig? Wir erklären es euch in diesem Artikel.
Ein fester Bestandteil jedes Trainings?
Auslaufen ist für viele ein essenzieller Teil des Trainings und bezeichnet die Phase nach dem Training oder Spiel, in der die Athleten leichte Läufe absolvieren, um den Körper langsam in den Ruhemodus zu überführen. Leichtes Joggen, Dehnen oder andere niedrig intensive Übungen können dabei ausgeführt werden. Das Auslaufen soll dabei helfen, die Muskulatur zu entspannen und die Durchblutung zu fördern, zudem soll die Regeneration der Muskulatur beschleunigt und Muskelkater reduziert werden.
Fakt ist allerdings: Einzig bei mehreren Trainings- oder Wettkampfbelastungen am selben Tag ist aktive Erholung durch niedrigschwelliges Ausdauertraining (unter 60 Prozent der Maximalleistung für 5 bis 10 Minuten) zu empfehlen, da hierdurch Laktat abgebaut und zeitgleich das Aktivierungsniveau hochgehalten wird. Untersuchungen haben zudem gezeigt, dass Aktivitäten, bei denen nicht das gesamte Körpergewicht getragen werden muss, im Einzelfall leichte Vorteile bei der Regeneration erzielen. Das würde dafürsprechen, auf das klassische Auslaufen zu verzichten und eher zum Fahrrad zu greifen. Eine aktive Erholung kann den Regenerationsverlauf aber auch negativ beeinträchtigen, indem sie zu weiteren Schädigungen der Muskelzellen führt.
Vorteile für mentale und körperliche Erholung?
Es gibt also keine gesicherten wissenschaftlichen Befunde, die Vorteile des Auslaufens in der Regeneration sichern. Für viele Sportler bietet das Auslaufen eher eine mentale Erholung nach der Anstrengung. Es gibt den Spielern Zeit, das Training oder Spiel zu reflektieren und sich mental zu entspannen, was für die Gesamterholung ebenfalls wichtig ist. Falls hierauf nicht verzichtet werden soll, ist das “Ausradeln” – also Regeneration auf dem Fahrrad– die bessere Alternative.
Außerdem solltet ihr nach dem Training und Wettkampf stets ausreichend Flüssigkeit zu euch nehmen, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Auch eine leichte Mahlzeit oder einen Snack, der Kohlenhydrate und Proteine enthält, können sinnvoll sein, um eure Regeneration zu unterstützen.
Wissenschaftlich konnten beim Auslaufen keine Vorteile für die Regeneration nachgewiesen werden. Also ist aktive Regeneration nur unter bestimmten Umständen sinnvoll – und in diesem Fall solltet ihr besser zum Fahrrad greifen.
Quelle: Gokixx
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