U21-Nationalspieler Brajan Gruda während das EM-Finalspiels gegen England, 28.06.2025

Positionswechsel als Karriere-Boost?

Eine klare Stammposition ist wichtig – keine Frage. Doch manchmal bringt gerade ein Positionswechsel den entscheidenden Schub in eurer Entwicklung. Welcher Spieler aktuell davon zu profitieren scheint, und was ihr daraus für eure eigene Karriere lernen könnt, erfahrt ihr hier.

Spezialisiert euch – aber mit offenem Blick

Im modernen Fußball ist Spezialisierung entscheidend. Wer auf seiner Stammposition regelmäßig spielt, kann gezielt an den passenden Fähigkeiten arbeiten: Außenverteidiger brauchen zum Beispiel Schnelligkeit, Timing im Zweikampf und ein präzises Flankenspiel. Als zentrale Spieler auf der „6“ oder „10“ dagegen zählen vor allem Übersicht, Passqualität und Entscheidungsverhalten in engen Räumen. Deshalb ist es für eure Entwicklung wichtig, eine feste Position zu haben – dort sammelt ihr entscheidende Spielpraxis, gewinnt Sicherheit und verbessert gezielt euer Spiel.

Gleichzeitig solltet ihr aber nicht zu starr an eurer Position festhalten. Denn es gibt Momente, in denen ein Wechsel Sinn macht – etwa wenn ein Trainer neue Lösungen braucht, wenn ihr in einer bestimmten Rolle nicht zur Geltung kommt oder, wenn sich durch Veränderungen im Team plötzlich neue Räume für euch öffnen.

Brajan Gruda: Auf dem Flügel aktiv – im Zentrum effektiv

Ein Paradebeispiel dafür ist Brajan Gruda. Der deutsche U-Nationalspieler wechselte im vergangenen Sommer zu Brighton & Hove Albion in die Premier League. Dort kam er in seinen ersten 15 Spielen fast ausschließlich als Rechtsaußen zum Einsatz. Gruda zeigte viel Einsatz, war oft anspielbar, suchte Dribblings – doch bei aller Aktivität fehlte das Endprodukt: Kein Tor, keine Vorlage.

Dann entschied sich sein Trainer Fabian Hürzeler zu einem Positionswechsel: Gruda wurde fortan zentraler eingesetzt – mal als klassische 10, mal sogar als Mittelstürmer. Die Wirkung? Stark! In nur fünf Spielen sammelte er 4 Scorerpunkte (1 Tor, 3 Vorlagen) in gerade einmal 189 Minuten Einsatzzeit. Das entspricht einem Scorerpunkt alle 47 Minuten. Im Zentrum fand Gruda mehr Spielanteile, konnte seine technischen Qualitäten besser einbringen – und wurde direkt gefährlicher.

Im Sommer folgte die U21-EM: Hier kam Gruda wieder auf seiner angestammten Position auf Außen zum Einsatz. Getankt mit Selbstvertrauen aus dem Saisonfinale mit Brighton zeigte er mit dem Team eine überragende Leistung und spielte ein tolles Turnier – beim 3:0-Halbfinalsieg gegen Frankreich schoss er zudem ein Tor. Wir sind gespannt, auf welcher Position er in der kommenden Saison eingesetzt wird – er konnte durch die taktische Umstellung auf jeden Fall Selbstbewusstsein und Flexibilität im Spiel sammeln.

Was ihr für euch mitnehmen könnt

Für eure eigene Karriere heißt das: Entwickelt euch auf eurer Stammposition weiter, trainiert gezielt die wichtigsten Qualitäten – aber bleibt offen für neue Rollen. Nutzt Trainingsphasen oder Testspiele, um euch auf anderen Positionen auszuprobieren. Seid neugierig! Wie fühlt es sich an, wenn ihr als Achter statt Sechser agiert? Was verändert sich, wenn ihr auf den Flügel rückt oder vom Flügel ins Zentrum?

Ein Positionswechsel kann euch helfen, neue Stärken zu entdecken. Und manchmal – wie bei Brajan Gruda – kann genau dieser Wechsel den entscheidenden Karriereschub auslösen. Seid also bereit, flexibel zu bleiben. Euer Ziel ist nicht, „einfach irgendwo zu spielen“ – sondern am Ende dort zu landen, wo ihr euer Potenzial voll ausschöpfen könnt.


Quelle: Gokixx

Foto: imago images/AFLOSPORT

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