Der irische Stürmer Troy Parrott feiert seinen zweiten Treffer während des WM-Qualifikationsspiels gegen Ungarn. 16.11.2025

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Irlands WM-Hoffnung

Stürmer Troy Parrott im Porträt

Mitte November schoss Troy Parrott die irische Nationalmannschaft mit einem Dreierpack direkt in die Playoffs der WM-Qualifikation. In der sechsten Minute der Nachspielzeit erzielte er den entscheidenden Treffer zum 3:2 gegen Ungarn. Wie sein Weg bis hierhin verlief und was seinen Spielstil auszeichnet, erfahrt ihr im heutigen Spielerporträt.

Früher Sprung nach England

Troy Parrott wurde bereits mit 15 Jahren von den Tottenham Hotspur entdeckt und vom Belvedere FC aus seiner Heimatstadt Dublin nach London geholt. Als Mittelstürmer überzeugte er sowohl in der Jugend der Spurs als auch in der irischen U17-Nationalmannschaft. Zur Saison 2018/19 rückte er in die U23 auf und erzielte dort in 14 Einsätzen fünf Tore. Sein Debüt für die erste Mannschaft gab er am 24.09.2019 im League Cup, als Tottenham überraschend im Elfmeterschießen gegen Colchester United ausschied. Zwei Monate später folgte sein Premier-League-Debüt gegen Burnley. Insgesamt kam er in dieser Saison viermal für die Spurs zum Einsatz.

Langer Kampf um Spielzeit

Da Parrott hinter Harry Kane nur wenig Einsatzchancen hatte, wurde er im Sommer 2020 an den Championship-Klub Millwall verliehen. Auch dort konnte er sich nicht durchsetzen und wurde in der Winterpause zurückgeholt – um anschließend eine Liga tiefer an Ipswich Town ausgeliehen zu werden. Die Saison endete für ihn mit zwei Treffern und einer weiteren Leihe in die dritte englische Liga. Bei den Milton Keynes Dons erlebte er seine bis dahin stärkste Saison: Acht Tore und sieben Vorlagen verhalfen dem Team zu Platz drei und zur Teilnahme an den League One Playoffs, in denen es jedoch im Halbfinale scheiterte. 2022/23 folgte eine erneute Leihe in die Championship zu Preston North End, wo sich Troy Parrott ebenfalls keinen Stammplatz sichern konnte.

Durchbruch in der Eredivisie

Nach mehreren frustrierten Jahren in England führte ihn seine fünfte Leihe schließlich in die Eredivisie zu Excelsior Rotterdam. Die Saison endete auf Platz 16 und damit in den Abstiegs-Playoffs – doch dort brillierte Parrott mit sieben Toren in vier Spielen und einem Hattrick im Finale, auch wenn er damit den Abstieg nicht verhindert werden konnte. Seine Auftritte in den Playoffs hinterließen Eindruck in den Niederlanden: AZ Alkmaar verpflichtete ihn zur Saison 2024/25 fest. Mit 14 Toren in 28 Liga-Spielen wurde er zum Toptorschützen seines Teams und erreichte sowohl das Europa-League-Achtelfinale als auch das niederländische Pokalfinale. In der aktuellen Spielzeit trifft der Stürmer weiter konstant: 13 Tore in 14 Pflichtspielen.

Vom Talent zum Nationalhelden

Für Irland läuft Troy Parrott bereits seit der U15 auf. Sein Debüt für die A-Nationalmannschaft gab er am 14.11.2019 mit 17 Jahren – und bereitete dabei direkt ein Tor vor. Mittlerweile kommt er auf 33 Einsätze und zehn Treffer. Nachdem er die WM-Qualifikationsspiele im September verletzungsbedingt verpasst hatte, wurde Parrott am neunten und zehnten Spieltag zum Nationalhelden: Beim 2:0 gegen Portugal und 3:2 gegen Ungarn erzielte er alle fünf Tore und führte Irland völlig überraschend in die Playoffs.

Das macht ihn so gefährlich

Parrotts gute Positionierung und seine körperliche Stärke helfen ihm, regelmäßig in gefährliche Abschlusssituationen zu kommen. Während er in England im Abschluss noch Schwächen zeigte, hat er sich in den vergangenen Jahren deutlich verbessert und nutzt seine Chancen im Strafraum mittlerweile viel effizienter. Allerdings ist der 23-Jährige kein reiner Box-Stürmer: Ähnlich wie Harry Kane lässt er sich häufig tief fallen, bindet Gegenspieler, beteiligt sich am Aufbauspiel und schafft Räume – kurzum ein moderner Neuner, der sowohl vollstrecken als auch mitspielen kann.

Troy Parrotts Karriere zeigt, dass mehrere Leihen kein Rückschritt sein müssen – im Gegenteil: Sie können der Schlüssel sein, um den eigenen Weg zu finden. Er wagte früh den Schritt zu einem Top-Klub, erlebte Rückschläge und musste mehrfach neu anfangen. Doch statt stehenzubleiben, arbeitete er konsequent an sich, entwickelte sein Spiel weiter und fand in einer neuen Liga das Selbstvertrauen, das ihm zuvor gefehlt hatte. Heute trifft der junge Ire fast nach Belieben – und ist so zum Hoffnungsträger einer ganzen Nation geworden.

Quelle: Gokixx

Foto: imago images/Inpho Photography

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