Muskelverletzungen
Ursachen, Erstbehandlung, Reha- und Comeback-Tipps
Teil 1: Wann und wieso reißt ein Muskel?
Nach den Kreuzbandrissen und den Sprunggelenksverletzungen wenden wir uns in der dritten Ausgabe unserer Serie dem Thema Muskelverletzungen zu. Der eine oder andere von euch hat sicher schon mal das stechende Gefühl im hinteren Oberschenkel oder in der Wade erlebt. In diesem Moment ahnt man bereits: Der Muskel hat der Belastung nicht standgehalten, und man wird womöglich einige Wochen ausfallen. Aber wieso reißt eigentlich ein Muskel, und in welchen Situationen ist der Körper besonders anfällig dafür?
Die meisten Muskelverletzungen ereignen sich ohne Fremdeinwirkung
Eine wichtige Tatsache gleich zu Beginn: Die meisten Muskelverletzungen beim Fußballspielen passieren ohne Einwirkung des Gegners. Vielmehr sind es meist Sprints oder ungewöhnliche Bewegungen wie Ausfallschritte, die den Muskel stark belasten und unter so große Spannung versetzen, dass er dieser nicht mehr standhalten kann. Muskuläre Schäden durch Schläge, Tritte oder Zusammenstöße, also Prellungen, sind oftmals schmerzhaft, ereignen sich aber seltener und ziehen meistens keine längere Ausfallzeit nach sich.
Häufig ist der hintere Oberschenkel betroffen – Gegenmaßnahmen möglich
Bei Fußballerinnen und Fußballern treten muskuläre Verletzungen besonders häufig im Bereich des hinteren Oberschenkels auf. Der Grund: Bedingt durch die regelmäßigen Lauf- und Schussbewegungen wird beim Fußballspielen vor allem die Vorderseite des Oberschenkels beansprucht. An der Rückseite ist die Muskulatur hingegen deutlich schwächer ausgeprägt. In der Sportmedizin spricht man hier von einer muskulären Dysbalance. Diese kann bei großen Spannungen des Muskels schnell zu strukturellen Überbelastungen und in der Folge zu Verletzungen führen.
Muskuläre Dysbalancen ausgleichen
Entgegenwirken sollte man den Dysbalancen mit ausgleichendem Krafttraining, um die Oberschenkelrückseite entsprechend zu stärken und das Verletzungsrisiko zu minimieren. Dazu eigenen sich beispielsweise Minibands, mit denen ihr den "Beincurl", den ihr aus dem Fitnessstudio kennt, ausführen könnt. Das aktive Training der hinteren Oberschenkelmuskulatur ist wichtig, wenn ihr eine Saison ohne Probleme überstehen wollt. Darüber hinaus hilft eine gesunde, ausgewogene Ernährung dabei, den Muskel belastungsfähig zu machen und einer Verletzung vorzubeugen. Wichtig ist zudem ein ausgiebiges Warm-up vor dem Spiel. Dabei sollte das Aufwärmprogramm sowohl läuferische als auch mobilisierende Elemente enthalten. euer Verein beziehungsweise euer Trainer werden euch hier Hilfen an die Hand geben, wenn ihr in bestimmten Bereichen des Körpers Probleme habt.
Muskelverletzungen treten oft ohne Einwirkung des Gegenspielers auf. Häufig ist der hintere Oberschenkel betroffen, da er im Vergleich zum vorderen Bereich schwächer ausgeprägt ist. Was es im Falle einer Muskelverletzung zu beachten gilt und wie ihr wieder nach so einer Blessur zurück zu alter Stärke findet, berichten wir euch in den kommenden Wochen in unserer Fachartikel-Serie.
Quelle: Gokixx