Was ist Belastungssteuerung?
So findet ihr die goldene Mitte für Training und Wettkampf
Der Fußball wird immer schneller und athletischer. Aus diesem Grund entwickelt sich die sogenannte Belastungssteuerung zu einem entscheidenden Faktor. Doch was genau ist das eigentlich und warum ist es so wichtig? Das beantworten wir im ersten Teil unserer neuen Artikelreihe zu diesem Thema.
Leistungssteigerung durch ideale Belastung
Unter Belastungssteuerung verstehen Sportwissenschaftler und -mediziner eine Leistungsoptimierung durch die gezielte Anpassung körperlicher Trainingsbelastungen an individuelle Voraussetzungen. Dazu zählen Alter, Geschlecht, Konstitution, Fähigkeiten, Fertigkeiten, Psyche und Motivation.
„Das perfekte Zusammenspiel zwischen Be- und Entlastung ist in der Trainingswissenschaft so etwas wie der heilige Gral. Stimmt die Balance zwischen diesen beiden Polen, können Spieler ihre Leistungsfähigkeit kontinuierlich verbessern und sind auf den Punkt fit, wenn es darauf ankommt.“ Christian Klein, VBG-Sportreferent
Damit Sportler ihr Leistungsniveau verbessern und im Wettkampf zur Höchstform auflaufen können, müssen die Anforderungen an ihr Training kontinuierlich steigen. Dabei sind Häufigkeit, Dauer und Intensität der körperlichen Belastung entscheidende Parameter der Belastungssteuerung. Wichtig ist, dass dabei die Belastungsgrenze des Sportlers nicht überschritten wird, denn sonst drohen Verletzungen aufgrund von Überlastung. Tools wie das Prevention Management Tool der VBG helfen bei der Analyse, um die bestmögliche Belastungssteuerung zu erreichen.
Bedeutung fürs Training
Für eine gesunde Leistungsentwicklung ist aber auch die Balance zwischen Trainingsbelastung und Erholung entscheidend. Deshalb ist es wichtig, dass sowohl die körperliche Belastung als auch die Regenerationsphasen richtig dosiert werden. Das bedeutet, Trainingspläne an die individuellen Voraussetzungen anzupassen, Trainingsperiodisierungen adäquat zu planen und Trainingsreize so zu setzen, dass sich die Leistungsfähigkeit des Sportlers vergrößert, ohne seine Belastbarkeit zu übersteigen. Bei der Überwachung der Trainingsbelastung unterscheidet man zwischen äußerer Belastung und innerer Beanspruchung. Die äußere körperliche Belastung ist die geleistete Arbeit, unabhängig davon, wie der Sportler sich danach fühlt. Dies ist zum Beispiel die Messung der Gesamtlaufstrecke über einen bestimmten Zeitraum. Die Beanspruchung ist die Reaktion des Körpers auf die äußere Belastung. Sie wird zum Beispiel durch Herzfrequenz und Blutlaktat erfasst. Diese Werte verdeutlichen die innere Beanspruchung des Sportlers. Fügt man beide Ergebnisse zusammen, kann man erkennen, wie fit oder erschöpft ein Sportler ist und wie sich das auf seine Leistungsfähigkeit auswirkt.
Die Folgen von Überbelastung
Wird die Leistungsfähigkeit eines Sportlers für einen längeren Zeitraum überschritten, droht irgendwann das Risiko eines sogenannten Übertrainings.
„Ist die Belastung zu hoch, drohen Leistungstiefs und Verletzungen.“ Christian Klein, VBG-Sportreferent
Auf lange Sicht führt dies zu einem Erschöpfungszustand, der negative Auswirkungen mit sich bringen kann: Auf der einen Seite sind Leistungseinbußen zu nennen, die sowohl körperlicher als auch psychischer Natur sein können. Aber auch Begleiterscheinungen wie Erkrankungen oder Verletzungen können Folgen von Überlastung sein. Doch nicht nur die Überlastung stellt eine Gefahr dar. Auch eine zu geringe Belastung hat negative Folgen, da sie die Athleten nicht auf die höheren Belastungen im Wettkampf vorbereitet. Die goldene Mitte zu finden, ist Ziel der Belastungssteuerung. Auf diese Weise können Verletzungen vermieden und die Leistungsfähigkeit konstant gesteigert werden.
Auch wenn es euer Anspruch ist immer besser zu werden, solltet ihr stets einen Blick auf eure Belastung haben. Denn viel hilft nicht immer viel. Findet mit eurem Trainerteam das richtige Mittelmaß, damit ihr auf den Punkt fit seid.
Quelle: Gokixx