
Verletzungsprävention mit Belastungssteuerung
So trägt Belastungssteuerung zur Vorbeugung von Verletzungen bei
Muskelverletzungen verhindern
Die wohl am häufigsten auftretenden Verletzungen im Fußball sind Muskelverletzungen, wie beispielsweise der Muskelfaserriss. Eine weit verbreitete Methode diese Verletzungsart zu vermeiden, ist die Belastungssteuerung. Wir erklären euch, wie ihr diese zur Prävention nutzen könnt.
Ursachen für Muskelverletzungen
Im Fußball passieren die meisten Muskelverletzungen ohne Einwirkung des Gegners. Oftmals sind es Sprints oder ungewöhnliche Bewegungen, die Muskeln stark belasten und unter so große Spannung versetzen, dass sie dieser nicht mehr standhalten kann. Falsches Equipment, Witterungsbedingungen oder die Beschaffenheit eines Platzes können ebenfalls zu Verletzungen beitragen. Doch eine gute Belastungssteuerung minimiert einen Großteil des Verletzungsrisikos.
„Ist die Belastung zu niedrig, bleiben die Spieler unter ihren Möglichkeiten und können ihr Potenzial nicht voll ausschöpfen. Ist diese zu hoch, drohen Leistungstiefs und Verletzungen. Insbesondere in den Mannschaftssportarten stellt die Belastungssteuerung eine besonders große Herausforderung für die Trainerteams dar.“ Christian Klein, VBG-Sportreferent
Besonders häufig treten muskuläre Verletzungen im Bereich des hinteren Oberschenkels auf. Der Grund dafür ist die sehr unterschiedlich ausgeprägte vordere und hintere Oberschenkelmuskulatur. Hier liegt eine sogenannte muskuläre Dysbalance vor. Äußere Einwirkungen wie Schläge, Tritte oder Zusammenstöße führen zu Prellungen. Diese sind zwar häufig schmerzhaft, ziehen aber in den meisten Fällen keine lange Ausfallzeit mit sich.
Prävention durch Belastungssteuerung
Eine Anhäufung von Verletzungen nach einer gewissen Zeit der Anstrengung weist auf konditionelle Gründe hin. Bei großer Belastung erhöht die Kombination aus unzureichender Bewegungskoordination und Ermüdung das Risiko für Überlastungsverletzungen. Deswegen ist das Belastungsmanagement eine wesentliche Komponente für die erfolgreiche Prävention und langfristige Leistungsentwicklung. Durch Maßnahmen wie gezieltes Stabilisations- und Mobilisationstraining, Regeneration sowie optimale Rehabilitationszeiten kann diesen Verletzungen gegengesteuert werden. Die größte Herausforderung besteht darin, diese Faktoren zusammenzubringen. Dabei liegt vor allem für die Trainer die Schwierigkeit darin, das Wohlbefinden von jedem einzelnen Spieler im Blick zu behalten. Denn jeder von euch reagiert unterschiedlich auf Trainingsbelastungen und hat andere Schwachstellen. Eine individuelle Beobachtung der körperlichen und psychischen Beanspruchungen von Spielern im Verlauf einer Saison trägt dazu bei, mögliche Ursachen rechtzeitig festzustellen.
Was nach einer Blessur zu beachten ist
Solltet ihr euch trotzdem einmal verletzen, ist es wichtig von einem Arzt feststellen zu lassen welche Art von Muskelverletzung vorliegt. Generell gibt es die Muskelzerrung, den Muskelfaserriss und den Muskelriss. Sie unterscheiden sich erheblich in ihrer Schwere und Verletzungsdauer. Das Absprechen mit dem Arzt eures Vertrauens ist deswegen auch hinsichtlich späterer Maßnahmen das A und O. Bei einem Muskelfaserriss etwa dauert die akute Phase, in welcher der erste Heilungsprozess stattfindet, 3 bis 5 Tage. Während dieser Anfangszeit solltet ihr nach der sogenannten PECH-Methode vorgehen. PECH steht für: Pause, Eis, Compression und Hochlegen. Solltet ihr danach immer noch keine Besserung verspüren, ist es ratsam euren Arzt auf mögliche Ultraschall- und MRT-Untersuchungen anzusprechen, um auszuschließen, dass irgendwelche tieferen strukturellen Schäden vorliegen. Wenn ihr aber auf dem Weg der Besserung seid, könnt ihr bei normalem Heilungsverlauf in eine aktivere Behandlung übergehen. Wichtig ist bei allen Übungen, dass ihr mit einem geringen Widerstand beginnt und das Gewicht nur schrittweise steigert. Erst wenn ihr ein Level des Trainings komplett schmerzfrei abschließen könnt, solltet ihr zur nächsthöheren Stufe übergehen. In dieser zweiten aktiveren Phase solltet ihr die Verletzung auf keinen Fall weiter kühlen und keine Schmerztabletten mehr einnehmen, denn beides stört den Körper bei der natürlichen Heilung.
Viel Training macht euch auf lange Sicht wahrscheinlich besser. Achtet aber trotzdem darauf, dass ihr eure Leistungen nicht zu schnell steigert. Das schafft ihr mit den Prinzipien der Belastungssteuerung, die wir euch im nächsten Teil dieser Artikelserie vorstellen werden.
Quelle: Gokixx