Torwart Ben Wölfinger (TSG Wieseck U19)

Teil 3: Die Behandlung

Nachdem die Diagnose Gehirnerschütterung feststand war für Ben klar: Eine weitere medizinische Untersuchung und die Überwachung seines Körpers sind unvermeidbar. Die behandelnden Ärzte wiesen weitere Maßnahmen für die Genesung an. Ben war in ihren Händen sehr gut aufgehoben. Das wichtigste in der Phase sind eine gute Kommunikation mit den medizinischen Experten, die klare Ordnung der weiteren Maßnahmen und die richtigen Ansprechpartner bei Rückschlägen.

Folgen der Gehirnerschütterung

Ben blieb über Nacht im Krankenhaus. Nachdem sich der Anfangsverdacht über die medizinischen Tests und verschiedene Untersuchungen von Bens Blutdruck bestätigten, wiesen die Ärzte eine strikte Kontrolle und Beobachtung seiner Werte an. Ben war sichtlich mitgenommen, selbst nach seiner genehmigten Entlassung verbrachte er Zuhause die meiste Zeit im Bett. Die Auswirkungen der Gehirnerschütterung waren weiterhin präsent. Bei einer schweren Gehirnerschütterung sind langanhaltende Folgen keine Seltenheit. Der richtige Umgang mit diesen ist für den weiteren Genesungsverlauf entscheidend. 

„Die ersten zwei Wochen waren die schlimmsten. Ich konnte kaum in die Schule gehen, mir wurde bereits im Auto durch die Bewegungen schlecht und ich konnte mich sehr schlecht konzentrieren. Zudem plagten mich Schwindel und Übelkeit, welche in der zweiten Woche zu Hinterkopf und Augenschmerzen übergingen.“ (Ben Wölfinger)

Weitere Behandlung und Beobachtung durch Experten

Die Folgen einer Gehirnerschütterung sollten weiterhin sensibel beobachtet und kontrolliert werden. Bleiben anhaltende Schmerzen oder Schwindel- und Übelkeitssymptome bestehen, muss regelmäßig ein Arzt konsultiert werden. Der Kopf im Allgemeinen und das Gehirn im Spezifischen sind das sensibelste Körperteil eines Menschen, die weitere Behandlungen durch medizinische Experten ist bei Problemen ein absolutes Muss. Auch hier verhielten sich Ben und seine Eltern vorbildlich: Ben wurde regelmäßig untersucht und die Kommunikation mit den Experten verlief sehr gut. Stets folgte man einem klaren Plan für seine Genesung.  

„Da sich mein Zustand am Ende der zweiten Woche weiter verschlechterte, gingen wir zum Neurologen und ließen ein MRT und weitere Tests für Ohr und Augen machen, denn auch er meinte es sei zwar ungewöhnlich so lange noch so starke Symptome zu haben, aber auch nichts außergewöhnlich Beängstigendes. Die Tests waren unauffällig, ich brauchte einfach Geduld.“ (Ben Wölfinger)

Mentale Belastungen durch Kopfverletzungen

Neben den physischen Schmerzen, die eine Kopfverletzung mit sich bringt, spielt auch die Psyche eine entscheidende Rolle. Oftmals fühlt man sich körperlich schnell wieder fit. Die Beine sind bereit und die Sehnsucht nach einem Ball am Fuß ist groß. Doch die Folgebeschwerden des Schwindelgefühls wollen einfach nicht weggehen. An Sport ist dabei nicht zu denken. Der Arzt entscheidet wann es wieder soweit ist. Geduld ist dann der richtige Ratgeber. Hier hilft auch das bewusste Einhalten des 6-Stufen-Konzepts:

  1. keine Aktivität -> körperliche und kognitive Ruhe
  2. leichte aerobe Übungen -> Spazierengehen (walking), Schwimmen oder Fahren auf dem Ergometer (mit nicht mehr als 70 Prozent der maximalen Herzfrequenz)
  3. sportspezifische Übungen -> Laufübungen, keine Aktivitäten mit Krafteinwirkung auf den Kopf
  4. Training ohne Körperkontakt -> Steigerung zu komplexen Trainingsübungen wie zum Beispiel Passspiel, Beginn des progressiven Krafttrainings möglich
  5. Training mit Körperkontakt -> Teilnahme am Routinetraining nach ärztlicher Freigabe
  6. Rückkehr zum Spiel -> Wettkampf

Zudem ist es besonders wichtig, seinem Körper die Genesungsphase einzuräumen, die er benötigt.

„Ich habe mit einem Physio und Mental-Coach individuell gearbeitet. Beide halfen mir in dieser Zeit. Ich war oft ganz unten, aber durch meinen Mental-Coach konnte ich immer wieder neue Motivation in dieser schwierigen Zeit fassen. Familie und Freunde waren dabei sehr wichtig. Auch sie gaben mir Energie und munterten mich auf.“ (Ben Wölfinger)


Eine weitere Behandlung und Kontrolle der Auswirkungen einer Kopfverletzung, wie einer Gehirnerschütterung, sind extrem wichtig. Hier sollte stets der Rat medizinischer Experten eingeholt werden. Ein Maßstab für den Verlauf der Genesung bietet zudem das 6-Stufen-Konzept. Ben kämpfte sich, trotz einiger Rückschläge, durch diese Zeit. Wann und wie er endlich die Rückkehr zwischen die Pfosten eines Fußballtores meisterte, lest ihr im vierten Teil unserer Serie.

Themen
  • NewsGeschichten aus der Bundesliga und dem internationalen Fußball
    Erfahren Sie mehr
  • Wissen to goTipps zu Fitness, Ernährung, Erholung und Verletzungsprävention
    Erfahren Sie mehr
  • Fußball-Know-howNützliche Infos zu Themen wie Ausrüstung, Belastungssteuerung, Saisonvorbereitung und Immunsystem
    Erfahren Sie mehr
  • Move der Woche Trainingsübungen zu Beweglichkeit, Antritt, Stabilität, Ausdauer und Regeneration
    Erfahren Sie mehr
  • TrainingBreitet euch mit unseren Tipps ideal auf den Wettkampf vor
    Erfahren Sie mehr
  • Verletzungen im FußballWissenswertes zu den Ursachen sowie zur Prävention und zur Rückkehr ins Training und in den Wettkampf
    Erfahren Sie mehr
  • Comeback-StoriesSo kehrt ihr nach einer Sportverletzung gestärkt ins Team zurück
    Erfahren Sie mehr
  • VBG-SportreportAnalyse der Verletzungen in den zwei höchsten Ligen der Männer im Basketball, Eishockey, Fußball und Handball
    Erfahren Sie mehr
  • über Nachwuchskickerunser Webangebot für den Jugendfußball
    Erfahren Sie mehr