Neue App soll Anzahl nicht erkannter Gehirnerschütterungen senken
Deutsche Fußballfans haben sicher noch das Finale der Fußball-WM 2014 in Erinnerung, in dem Christoph Kramer nach dem Zusammenprall mit Gegenspieler Ezequiel Garay eine Gehirnerschütterung erlitt und ausgewechselt werden musste. Bei Kramer waren die Anzeichen damals eindeutig. Da dies aber nicht immer der Fall ist, bleiben durchschnittlich 50 Prozent solcher Fälle unerkannt. Um in zweifelhaften Situationen ein zuverlässiges Tool nutzen zu können, hat die Hannelore Kohl Stiftung mit Unterstützung der VBG die Entwicklung einer speziellen Test-App in Auftrag gegeben.
Ziel der von den Experten Dr. Axel Gännslen und Professor Dr. Eckhard Rickels entwickelten Applikation ist es, schnell und einfach festzustellen, ob tatsächlich eine Gehirnerschütterung vorliegt. Der Unfallchirurg und Betreuer des Eishockeyteams Grizzlys Wolfsburg und der Facharzt für Neurochirurgie haben insgesamt 24 Symptome ausgemacht, die auf eine Erschütterung des Gehirns hinweisen. Anhand dieser erarbeiteten sie aussagekräftige Tests und setzten diese als App um.
Die GET App erfasst mittels Befragung die Symptome, prüft Gedächtnis, Reaktion, Augen- und Gleichgewichtsfunktion und ermittelt so, ob die/der Betroffene eine Gehirnerschütterung erlitten hat und einen Arzt aufsuchen sollte. Und das innerhalb von 3 Minuten! Mit ihrer Hilfe können Trainer, Physiotherapeuten, Betreuer und Sportler schnell und zuverlässig einen Verdacht bestätigen oder widerlegen. Auf diese Weise soll die Anzahl der nicht erkannten Gehirnerschütterungen dauerhaft gesenkt werden.
Die GET App (die Abkürzung steht für Gehirn-Erschütterungs-Test) ist für iOS- und Windows- sowie als Testversion für Android-Geräte verfügbar.