
Sturzprophylaxe – so verringern Sie das Sturzrisiko im Krankenhaus
Im hektischen Klinikalltag führen kleine Momente der Unachtsamkeit oft zu Stürzen. Der Fokus auf Patientensicherheit und Sturzprophylaxe ist deshalb umso wichtiger.
Sturzprophylaxe im Krankenhaus
Als Mitarbeiterin oder Mitarbeiter im Krankenhaus oder in einer Rehaklinik liegt Ihnen die Sicherheit und das Wohlbefinden Ihrer Patientinnen und Patienten besonders am Herzen. Für Sie ist es wichtig, Stürzen vorzubeugen und damit die Gesundheit und Lebensqualität Ihrer Patientinnen und Patienten zu erhalten. Das Gute: Meistens gelingt das schon durch einfache und sehr wirksame Maßnahmen.
TOP-Prinzip: Grundpfeiler der Prävention
Die Maßnahmenhierarchie T-O-P (Technisch – Organisatorisch – Personenbezogen) ist ein bewährtes Konzept im Arbeitsschutz. Im Krankenhaus können Sie es bei der Sturzprophylaxe effektiv einsetzen. Nur wer Gefahren kennt, kann sie aktiv meiden, multifaktorielle Interventionsmaßnahmen abstimmen und clever einsetzen. Ziel des TOP-Prinzips ist es, durch eine strukturierte Vorgehensweise das Risiko von Stürzen zu minimieren und das Verletzungsrisiko zu senken.

1. Technische Schutzmaßnahmen (T)
Baulich-technische Maßnahmen zielen darauf ab, Gefahrenquellen direkt zu beseitigen oder zu reduzieren. Sie minimieren die Gefahr von Stürzen grundsätzlich und dauerhaft.
2. Organisatorische Schutzmaßnahmen (O)
Organisatorische Maßnahmen sind strukturelle und prozessuale Vorkehrungen, die das Risiko von Stürzen systematisch minimieren. Sie erhöhen die Sicherheit durch klare Verantwortlichkeiten und strukturierte Abläufe.
3. Personenbezogene Schutzmaßnahmen (P)
Personenbezogene Schutzmaßnahmen hängen stark vom individuellen Sturz- und Verletzungsrisiko, dem Verhalten und der Mitarbeit der Patientinnen und Patienten ab. Berücksichtigen Sie diese in der jeweiligen Pflegeplanung.
Fazit:
Die Maßnahmen im TOP-Prinzip der Sturzprophylaxe sind eng miteinander verknüpft, stehen in Wechselwirkung und sind zyklisch: Technische Maßnahmen schaffen die Basis, organisatorische sichern und steuern deren Anwendung und personenbezogene Maßnahmen ergänzen auf die jeweilige Patientensituation bezogen. Regelmäßige Evaluationen führen zu Anpassungen in allen drei Bereichen, die in einem kontinuierlichen Kreislauf zu einer nachhaltigen Verbesserung der Patientensicherheit führen.
Patientensicherheit ist Mitarbeitersicherheit – und umgekehrt. Jeder im Krankenhaus ist dazu aufgerufen, sturzprophylaktisch aktiv zu werden.
Sturz-Checks: Das Wichtigste auf einen Blick

Im Bereich Sturzprophylaxe gibt es viele Dinge, an die Sie im Klinikalltag denken müssen. Um den Aufenthalt in Ihrer Einrichtung für Ihre Patientinnen und Patienten noch sicherer zu machen, haben wir eine Checkliste mit Sturz-Checks für Sie zusammengestellt. Mit Hilfe unserer Informationen können Sie den aktuellen Stand Ihrer Präventionsmaßnahmen realistisch prüfen und die Risiken für Patientinnen und Patienten, deren Angehörige und Beschäftigte wirksam senken.
Pocket Card: Sturzprävention im Taschenformat

Im Klinikalltag ist es oft stressig. Da ist es gut, wenn wichtige Informationen auf einen Blick abrufbar sind. Genau dafür haben wir die praktische Pocket Card entworfen. Sie enthält nützliche erste Handlungshilfen, damit Sie das Sturzrisiko Ihrer Patientinnen und Patienten schnell einschätzen können. Die Pocket Card enthält Fragen zu den Themen Sturz- und Frakturereignissen, Mobilitätseinschränkungen, Sturzangst und kognitiven Beeinträchtigungen. Nutzen Sie unsere Übersicht und senken Sie das Sturzrisiko in Ihrer Einrichtung.
Pocket Card zur Sturzprophylaxe
PDF | 171,5 KB
Unterstützung für den Klinikalltag
Die VBG unterstützt Sie mit Informationen zur Sturzprophylaxe im Krankenhaus. Relevante Flyer sowie die Pocket Card können Sie bei uns kostenfrei bestellen. Das Bestellformular finden Sie hier:
Bestellformular
PDF | 118,9 KB
Informationen für Patientinnen, Patienten und Angehörige
Die VBG unterstützt Patientinnen und Patienten mit praktischen Hilfsmitteln zur Sturzprophylaxe. Im Sinne des Patientenempowerments setzten wir uns dafür ein, die Gesundheitskompetenz unser Versicherten zu erhöhen. Für Sie, liebe Patientin und lieber Patient, haben wir Handlungshilfen entwickelt, um Ihren Aufenthalt in der Klinik noch sicherer zu gestalten.
So verringern Sie Ihr Sturzrisiko im Krankenhaus

Das Faltblatt „Sicher auf Schritt und Tritt – Ihr Wegbegleiter im Krankenhaus“ gibt Ihnen Tipps, wie Sie Sturzunfälle während Ihres Krankhausaufenthalts vermeiden können. Wir erklären, was zu tun ist, falls doch mal etwas passiert. Mit unserer einfachen Checkliste können Sie zudem überprüfen, ob bei Ihnen ein erhöhtes Sturzrisiko vorliegt.
Flyer „Sicher auf Schritt und Tritt“
PDF | 926,7 KB
Poster „Sicher auf Schritt und Tritt“
PDF | 823,5 KB
10 Tipps: Sturzrisiko im Krankenhaus verringern
- Erkunden Sie Ihre Umgebung und vergewissern Sie sich, wo Sie die Toilette und den Lichtschalter finden.
- Stützen Sie sich nicht an rollbaren Gegenständen ab und vergewissern Sie sich, dass die Bremsen an Bett und anderen rollbaren Gegenständen festgestellt sind.
- Achten Sie auf alle Schläuche und Kabel, die sich an Ihrem Körper befinden und melden Sie umgehend herumliegende Hindernisse in Ihrem Zimmer.
- Langes Liegen beeinträchtigt Ihre Kraft und Ihr Gleichgewicht. Machen Sie nach und in Rücksprache mit medizinischem Fachpersonal Übungen, um Ihre Muskulatur zu stärken.
- Lassen Sie sich eine Positionierungshilfe am Kopfende Ihres Bettes anbringen, damit Sie Ihre Liegeposition leichter wechseln können.
- Sein Sie vorsichtig beim Aufstehen und klingen Sie nach Hilfe, wenn Sie sich unwohlfühlen.
- Die Einnahme bestimmter Medikamente kann das Sturzrisiko erhöhen. Fragen Sie das Klinikpersonal, ob dies auf Ihre Behandlung zutrifft.
- Meiden Sie feuchte Böden und tragen Sie feste beziehungsweise rutschfeste Schuhe.
- Rollatoren und andere Hilfsmittel können eine gute Unterstützung sein. Bevorzugen Sie stets eigenen Hilfsmittel, mit denen Sie vertraut sind. Wenn Sie fremde Hilfsmittel nutzen, lassen Sie sich genau erklären, wie Sie diese sicher nutzen können.
- Tragen Sie Ihre Brille und Hörgeräte.
Praktische Übungen zur Sturzprophylaxe im Krankenhaus

Wenn Sie lange im Bett liegen müssen, bauen sich möglicherweise Ihre Muskeln ab und Sie können sich schlechter bewegen. Damit steigt Ihr persönliches Sturzrisiko. Damit Sie in Bewegung bleiben, haben wir praktische Tipps für Sie zusammengestellt. Mit unserem Übungsprogramm möchten wir Sie dazu ermutigen, mit wenig Aufwand selbst für ihre Gesundheit aktiv zu werden und damit ihr Sturzrisiko zu senken.
Wer rastet, der rostet: Übungen, mit denen Sie Ihr Sturzrisiko senken
PDF | 662,6 KB
Informationen zum Versicherungsschutz
Erfahren Sie mehr darüber, wie die VBG Patientinnen und Patienten während der Behandlung im Krankenhaus oder Reha-Einrichtung absichert.