
VBG Report Zeitarbeit
Der VBG Report Zeitarbeit veröffentlicht die Daten zum aktuellen Unfallgeschehen in der Branche Zeitarbeit. Die Basisdaten werden in regelmäßigen Abständen aktualisiert, sodass Sie immer einen aktuellen Überblick über die Entwicklung von Sicherheit und Gesundheit in der Zeitarbeit haben.
Der komplette Report zu Unfallgeschehen, Berufskrankheiten und arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren in der Zeitarbeit steht zum Download für Sie zur Verfügung. Einen schnellen Überblick können Sie sich mit den folgenden Grafiken verschaffen:
VBG Report Zeitarbeit
PDF | 5,4 MB
Entwicklung der Berufssektoren
Der Anteil der Zeitarbeitsbeschäftigten in den Fertigungs- und fertigungstechnischen Berufen (Stichtag jeweils der 30.06. des jeweiligen Jahres) ist in den letzten 10 Jahren um 8,37 Prozentpunkte gesunken. Im Bereich Verkehr und Logistik hingegen ist der Anteil der Zeitarbeitsbeschäftigten um mehr als 6 Prozentpunkte gestiegen. In diesem Sektor befindet sich mit den Berufen in der Lagerwirtschaft (KldB 2010: 5131) aktuell die größte einzelne Gruppe. Sie umfasst 28,4 Prozent aller Zeitarbeitnehmerinnen und Zeitarbeitnehmern.
Der Anteil der medizinischen und nicht-medizinischen Gesundheitsberufe ist in derselben Zeit von 3,7 Prozent auf 7 Prozent gestiegen.
Diese strukturellen Veränderungen in der Branche lassen neben der aktiven Prävention einen Einfluss auf das Unfallgeschehen in der Branche vermuten (Quelle: Beschäftigung von Leiharbeitnehmenden, Nürnberg, Juni 2025).
Anmerkung:
Die Bundesagentur für Arbeit hat ihre Auswertungsmethoden zur Beschäftigung von Leiharbeitnehmenden überarbeitet. Daher weichen die dargestellten Daten von den Angaben im VBG-Report Zeitarbeit 2024 ab. Die relativen Verhältnisse innerhalb der Grafik bleiben jedoch weitestgehend unverändert.
Sozialversicherungspflichtige Zeitarbeitsbeschäftigte nach Berufssektoren
Unfallgeschehen in der Zeitarbeit
Entwicklung meldepflichtiger Arbeits- und Wegeunfälle
Konjunkturelle Schwankungen, die Auswirkungen der politischen Ereignisse der letzten Jahre und die Folgen der Corona-Pandemie spiegeln sich auch in den Unfallzahlen wider. Seit 2017 sind insbesondere die absoluten Zahlen der meldepflichtigen Arbeitsunfälle deutlichen Schwankungen unterworfen. Tendenziell sind die Unfallzahlen in den letzten Jahren rückläufig.
Relative Unfallhäufigkeit in der Zeitarbeit
Die Anzahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle je 1.000 Versicherte ist in den vergangenen 10 Jahren deutlich weiter gesunken: So lag dieser Wert 2015 noch bei 24,3, 2024 lag er nur noch bei 13,6.
Die relative Unfallzahl ist damit innerhalb der letzten 10 Jahre um mehr als 2/5 gesunken. Bei den Wegeunfällen pro 1.000 Versicherte setzt sich der rückläufige Trend fort.
Meldepflichtige Arbeitsunfälle je 1.000 Vollarbeiter
Seit 2018 generiert die VBG die sogenannte „Vollarbeiterquote“ für die einzelnen Gefahrtarifstellen und somit auch für die Zeitarbeit. Auch hier ist der tendenzielle Rückgang der Unfallquote erkennbar.
Der Vollarbeiter ist eine statistische Rechengröße und dient zur Berechnung der Unfallquote. Ein Vollarbeiter entspricht der durchschnittlich von einer vollbeschäftigten Person im produzierenden Gewerbe und Dienstleistungsbereich tatsächlich geleisteten Anzahl der Arbeitsstunden pro Jahr. Die Größe spiegelt damit das relative Unfallrisiko wider. Zur Beurteilung des durchschnittlichen Unfallrisikos werden die Arbeitsunfälle auf je 1.000 Vollarbeiter bezogen. Das Ergebnis dieser Rechnung wird als Unfallquote bezeichnet.
Entwicklung der Entgelte, der Beiträge, der Entschädigungsleistungen und der meldepflichtigen Arbeitsunfälle in der Gefahrtarifstelle Zeitarbeit
Das Absinken der meldepflichtigen Arbeitsunfälle je 1.000 Versicherte wirkt dämpfend auf die Entschädigungsleistungen. Die Entgelt- und Versicherungssummen sind von 2015 bis 2018 stetig gestiegen, unterlagen dann jedoch einem konjunkturell- und pandemiebedingten Einbruch.
Der durchschnittliche Beitrag (bezogen auf eine konstante Entgeltsumme) konnte – gemessen am Wert von 2015 – auf 76 Prozent gesenkt werden, die meldepflichtigen Arbeitsunfälle je 1.000 Versicherte sanken im gleichen Zeitraum auf 56 Prozent.
Anzeigen auf Verdacht einer Berufskrankheit
Der Abwärtstrend bei der Anzahl der angezeigten Berufskrankheiten in der Zeitarbeit wurde 2021 jäh gestoppt. Aus der Grafik wird deutlich, dass dies an der BK-Nr. 3101 liegt, die seit 2020 im Zuge der SARS-CoV-2-Pandemie stark zugenommen hat. Die SARS-CoV-2-Expositionen in der Zeitarbeit werden weit überwiegend dem Gesundheitsbereich zugeordnet. Inzwischen setzt sich der Abwärtstrend bei den Berufskrankheitenanzeigen in der Zeitarbeit wieder fort. Insbesondere der Rückgang der Anzeigen von Corona-Infektionen als Berufskrankheit führte 2024 bei der BK-Nr. 3101 (Infektionskrankheiten) fast schon wieder auf ein Niveau wie vor der Pandemie.
In den letzten zehn Jahren ist die Anzahl der Berufskrankheiten-Verdachtsanzeigen von berufsbedingten Hauterkrankungen (BK-Nr. 5101) um mehr als 81 Prozent gesunken. Obwohl 2024 wieder ein Anstieg der Anzeigen von Verdachtsfällen auf das Vorliegen einer berufsbedingten Lärmschwerhörigkeit (BK-Nr. 2301) zugenommen hat, sind diese Anzeigen in den letzten zehn Jahren insgesamt noch immer um mehr als 30 Prozent gesunken.