Fotos und Abbildungen aus "Training und Übungen sicher leiten"

Erfolgreich und 
sicher im Sportverein

Von der Gefährdungsbeurteilung über psychische Gesundheit und Notallversorgung bis hin zur Organisation des Sportvereins – alle wichtigen Infos für Ihre Arbeit im Verein.

Organisation des Sportvereins

Im Sportverein liegt die Verantwortung für einen sicheren Vereinsbetrieb bei den Vorstandsmitgliedern. Eine gut organisierte Vereinsführung trägt wesentlich zum reibungslosen Betrieb bei. Auf die folgenden Punkte sollte im Vorstand besonders geachtet werden:

  • Besprechen Sie die Verantwortung für einen sicheren Vereinsbetrieb und legen Sie gegebenenfalls abgegrenzte Verantwortungsbereiche fest.
  • Überlegen Sie, ob Sie Vorstandspflichten für einen sicheren Vereinsbetrieb auf geeignete Beschäftigte und Mitglieder übertragen können.
  • Vereinbaren Sie mit Trainern und Trainerinnen, Übungsleitern und anderen Beschäftigten die Aufgaben, Weisungs- und Entscheidungsbefugnisse – zum Beispiel in Arbeitsverträgen.
  • Benennen Sie einen Sicherheitsbeauftragten oder eine Sicherheitsbeauftragte und lassen Sie die Person bei der VBG ausbilden.

Die Sicherheitsbeauftragten unterstützen Sie bei den folgenden Aufgaben:

  • Ihre Aufgaben als Sicherheitsbeauftragte im Sportverein
    • Beurteilen Sie die (Arbeits-)Bedingungen und insbesondere die Gefährdungen der Beschäftigten und Mitglieder beim Sporttreiben und bei Arbeiten im Verein – zum Beispiel Sportbetrieb, Büro, Grünpflege, Eigenbauarbeiten. Nutzen Sie zum Einstieg den Basis-Check "Vereinsorganisation" aus der VBG-Praxis-Kompakt "Sportverein – sicher organisieren" (Download)
    • Prüfen Sie, ob eine arbeitsmedizinische Vorsorge erforderlich ist.
    • Stellen Sie sicher, dass Sportstätten, Sportgeräte und Arbeitsmittel regelmäßig geprüft werden – zum Beispiel Geräteraumtore, Absprungtrampoline, Motorrasenmäher. Legen Sie Art, Umfang und Fristen der Prüfungen fest und bestimmen Sie einen geeigneten Prüfer oder eine Prüferin.
    • Legen Sie Erste-Hilfe-Maßnahmen für den gesamten Vereinsbetrieb (Sportbetrieb, Veranstaltungen, Verwaltungsbetrieb, Arbeitseinsätze) fest. Überprüfen Sie regelmäßig, ob die Maßnahmen umgesetzt sind.
    • Legen Sie Maßnahmen für das Verhalten im Gefahrfall, zum Beispiel im Brandfall, für den gesamten Vereinsbetrieb (Sportbetrieb, Veranstaltungen, Verwaltungsbetrieb, Arbeitseinsätze) fest. Überprüfen Sie regelmäßig, ob die Maßnahmen umgesetzt sind.
    • Dokumentieren Sie die Maßnahmen für den sicheren Vereinsbetrieb. Damit können Sie jederzeit nachweisen, welche Maßnahmen Sie getroffen haben und sind zum Beispiel nach einem Unfall abgesichert.

Gefährdungsbeurteilung für die Sportbranche

Der Gefährdungskatalog Sportunternehmen – Tätigkeit bezahlter Sportlerinnen und Sportler basiert auf der Analyse des Unfallgeschehens in Deutschland sowie auf Einschätzungen interner und externer Experten und Expertinnen. Berücksichtigt wurden nur diejenigen Gefährdungen oder Belastungen, die

  • überwiegend ursächlich für Unfälle mit schweren Verletzungsfolgen waren,
  • besonders häufig zu Unfällen führten,
  • häufig als Belastungen empfunden wurden.

Weitere Gefährdungen können allerdings ebenso von Bedeutung sein. Nutzen Sie deshalb diesen Katalog als erste Orientierung für Ihren Einstieg in das Thema Gefährdungsbeurteilung.

Die vorgeschlagenen Maßnahmen sind üblicherweise in der Praxis anzutreffen und haben sich bewährt. Prüfen Sie jedoch im Einzelfall, ob die vorgeschlagenen Maßnahmen ausreichen oder sinnvoll und notwendig sind.
 

Notfallorganisation und Erstversorgung

Notfallorganisation: 
Was passiert, wenn es passiert ist?

Neben der Prävention von Verletzungen spielt im Sport ein optimales Notfallmanagement bei einem Unfall oder einer Verletzung eine entscheidende Rolle. Dazu gehören ausgebildete Ersthelferinnen und Ersthelfer im Verein sowie eine klare Organisation von Erste-Hilfe-Maßnahmen.

Für eine reibungslose Erstversorgung ist es unerlässlich, dass alle Beteiligten im Verein über die Abläufe und Entscheidungswege im Notfall informiert sind. Zusätzlich finden Sie im Folgenden grundlegende Informationen zum richtigen Verhalten in einer Erste-Hilfe-Situation. Bei allen Verletzungen kann ein optimal gesteuerter Belastungsaufbau entscheidend sein, damit Ihre Athletinnen und Athleten in der Folgezeit möglichst verletzungsfrei bleiben.

Bei Kopfverletzungen oder Verdacht auf eine Gehirnerschütterung hilft Ihnen die SCAT-3-Taschenkarte, mögliche Verletzungen zu identifizieren und Folgeschäden zu vermeiden. Ein behutsamer Aufbau bis zur Rückkehr ins Training und Spiel ist hierbei entscheidend, wobei das 6-Stufen-Protokoll einen zuverlässigen Fahrplan bietet.
 

Optimale Erstversorgung 
von Verletzten

Stellen Sie als Trainer oder Trainerin sicher, dass es im Verein mindestens eine ausgebildete Ersthelferin oder ein ausgebildeter Ersthelfer gibt. Idealerweise sind Sie selbst als Ersthelfer qualifiziert und halten Ihre Ausbildung auf dem neuesten Stand. Überprüfen Sie regelmäßig, ob das Erste-Hilfe-Material in ausreichender Menge vorhanden und funktionsfähig ist. Stellen Sie sicher, dass ein funktionierender Notruf, entweder über Telefon oder Handy, immer direkt zugänglich ist.

Informieren Sie Ihre Spieler und Spielerinnen darüber, wer im Verein als Ersthelfer fungiert, wo sich das Erste-Hilfe-Material befindet und wie ein Notruf abgesetzt wird (Telefon: 112). In der DGUV-Information „Anleitung zur Ersten Hilfe" finden Sie hilfreiche Informationen und Anleitungen für lebensrettende Sofortmaßnahmen. Zudem steht Ihnen das Verbandsbuch zur Dokumentation der Erste-Hilfe-Leistungen zur Verfügung. Alle wichtigen Erste-Hilfe-Maßnahmen, insbesondere bei Notfällen, sind übersichtlich auf dem Aushang "Erste Hilfe" zusammengefasst.

 

Psychische Gesundheit im Leistungssport – 
Kein Stress mit dem Stress

Im wettkampforientierten Leistungssport ist mentale Stärke genauso wichtig wie körperliche Fitness. Der psyGA-Praxisordner Kein Stress mit dem Stress - Tipps und Lösungen für mentale Stärke und psychische Gesundheit im wettkampforientierten Leistungssport wertvolle Einblicke in die Strategien der Sportpsychologie und unterstützt Trainerinnen und Trainer dabei, ihre Athletinnen und Athleten sowie sich selbst wertschätzend und gesundheitsförderlich zu behandeln.

Jedes Kapitel des Praxisordners enthält praxisorientierte Tipps und Lösungen, die direkt umgesetzt werden können. Konkrete Einblicke in die praktische Anwendung bekommen Sie durch Interviews mit Trainerinnen und Trainern, aktiven und ehemaligen Sportlerinnen und Sportlern, Sportpsychologinnen und Sportpsychologen sowie Sportmanagerinnen und Sportmanagern.

Der psyGA-Praxisordner ist eine gemeinsame Initiative des Deutschen Fußball Bundes, der Deutschen Sporthochschule Köln, des Projekts Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt(psyGA), der Robert-Enke-Stiftung und der VBG.