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Bewegung bei der Arbeit

Integrieren Sie körperliche Aktivität einfach in den Arbeitsalltag.

Bewegung im Berufsalltag fördern

In unserer modernen Welt, in der sowohl berufliche als auch private Aktivitäten häufig im Sitzen stattfinden, stellt Bewegungsmangel ein zentrales Gesundheitsrisiko dar. Sitzende Tätigkeiten sind besonders im Büroalltag und bei Fahrtätigkeiten verbreitet. Um die Gesundheit zu schützen und zu stärken sowie Gesundheitsstörungen vorzubeugen, ist es wichtig, regelmäßige Bewegung in den Arbeitsalltag zu integrieren.

Bild aus der VBG-Info "Bewegung im Büro". Eine Büroangestellte sitzt lächelnd am Schreibtisch und streckt sich

Bewegen und Sitzen: Fit im Büro

Büroarbeit beinhaltet in der Regel einen hohen Anteil an sitzender Tätigkeit. Sitzen ist durch die damit verbundene Bewegungsarmut ein Risikofaktor für Rückenbeschwerden und weitere Gesundheitsbeschwerden. Neben der ergonomischen Gestaltung eines Büroarbeitsplatzes ist es daher wichtig, die sitzende Tätigkeit immer wieder durch Bewegung zu unterbrechen. Dies erhält und fördert die Gesundheit und die Leistungsfähigkeit. Eingebaute Gymnastikeinheiten tragen dazu bei, den Rücken gesund zu erhalten. Heben und Tragen kann auch im Büro anfallen – auch hier sollte auf eine ergonomische Handhabung geachtet werden, um den Rücken nicht unnötig zu belasten.Materialien zum Thema

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Fit beim Fahren

Langes Sitzen in Fahrzeugen führt häufig zu Rückenbeschwerden. Wichtig ist immer die richtige Einstellung des Sitzes, um in möglichst ergonomischer Position fahren zu können. Bei PKW-Fahrten sollte spätestens nach 2 Stunden eine Pause eingeplant werden. Während der Fahrpausen kann der Bewegungsapparat durch einfache Übungen wieder fit gemacht werden. Für Beschäftigte im Fahrdienst können Bewegungspausen gezielt entspannend auf die bei der Fahrtätigkeit beanspruchte Muskulatur wirken. Außerdem tragen Sie dazu bei, die Konzentrationsfähigkeit zu erhalten.

Wissenswertes

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Auch andere Institutionen haben sich mit dem Thema Bewegung bei der Arbeit beschäftigt. Aus den Erkenntnissen haben wir weiterführende Informationen für Sie zusammengestellt.

Faktencheck und FAQ

  • Warum ist es wichtig, Bewegung in den Büroalltag zu integrieren?

    Arbeiten im Büro ist mit einem hohen Anteil an sitzender Tätigkeit verbunden und fördert daher den allgemeinen Bewegungsmangel. Beim Arbeiten von zu Hause aus nimmt der Bewegungsmangel in der Regel noch zu, da der Arbeitsweg und Gänge im Büro wegfallen.

    Bewegungsmangel ist ein Risikofaktor für viele Gesundheitsstörungen und Erkrankungen wie zum Beispiel Übergewicht, Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus Typ II, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, aber auch Rückenbeschwerden und manche Krebserkrankungen. Bewegung und insbesondere sportliche Betätigung tragen hingegen dazu bei, das Erkrankungsrisiko zu vermindern und wirken sogar lebensverlängernd. Außerdem trägt Bewegung zum Stressabbau bei.

    Sportliche Betätigung nach Feierabend ist daher uneingeschränkt positiv zu sehen. Untersuchungen zeigen jedoch, dass der Bewegungsmangel bei Tätigkeiten im Büro durch die Sporteinheit am Abend nur begrenzt ausgeglichen werden kann. Es ist daher wichtig, Bewegung in den Büroalltag zu integrieren. 

  • Wieviel Bewegung wird empfohlen?

    Bewegung trägt dazu bei, das Risiko für viele Erkrankungen, zum Beipiel Übergewicht, Diabetes mellitus Typ II, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Rückenbeschwerden und sogar manche Krebserkrankungen zu vermindern, fördert die geistige Fitness und wirkt sogar lebensverlängernd.

    Unter dem Aspekt der Gesundheitsförderung und der Gesundheiterhaltung empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) für Erwachsene mindestens 150 Minuten (zum Beipiel 5 x 30 Minuten) moderate körperliche Aktivität oder 75 Minuten intensive körperliche Aktivität pro Woche. Um die Hürde für die Umsetzung zu senken, kann die Gesamtaktivität in mindestens 10-minütigen Einheiten über den Tag oder die Woche verteilt und dann addiert werden. Zusätzlich sollte an zwei Tagen pro Woche Muskelaufbautraining integriert werden. Die nationalen deutschen Bewegungsempfehlungen orientieren sich an den Empfehlungen der WHO. Zu moderater körperlicher Aktivität zählen flottes Gehen, Fahrradfahren zur Fortbewegung, Gesellschaftstanz, Gärtnern. Dabei geht der Atem etwas schneller, eine Unterhaltung ist aber noch problemlos möglich. Joggen, schnelles Radfahren oder schnelles Schwimmen fallen zum Beipiel unter intensive körperliche Aktivität - hierbei kommt es zu einem deutlichen Anstieg der Puls- und Atemfrequenz.

    Eine Steigerung der Aktivität über das Mindestmaß hinaus erzielt weitere positive Gesundheitsaspekte. Aber auch eine geringe Steigerung der körperlichen Aktivität bei Personen, die zuvor gar nicht körperlich aktiv waren, lässt positive Effekte erwarten. Das heißt, jede zusätzliche Bewegung ist mit einem gesundheitlichen Nutzen verbunden. Argumente gegen Bewegung wie zum Beipiel, dass aufgrund Zeitmangels keine langen sportlichen Einheiten möglich sind und kurze Einheiten nichts bringen, sind somit hinfällig.

  • Wie lässt sich mehr Bewegung in den Büroalltag integrieren?

    Der Bewegungsmangel bei der Bürotätigkeit aufgrund des hohen Anteils an sitzender Tätigkeit ist ein Risikofaktor für viele Gesundheitsstörungen und Erkrankungen. Untersuchungen zeigen, dass der Bewegungsmangel bei Tätigkeiten im Büro durch die Sporteinheit am Abend nur begrenzt ausgeglichen werden kann. Es gilt daher, Bewegung in den Büroalltag zu integrieren.

    Auch kleine Maßnahmen sind hier schon wirksam, wie zum Beipiel zwischenzeitliches Arbeiten im Stehen, der Gang zum Drucker oder zur Kollegin/zum Kollegen. Treppensteigen statt der Benutzung des Aufzugs ist zudem ein effektives Kreislauftraining. Pausen lassen sich als bewegte Pause gestalten und mit kleinen Gymnastikübungen füllen (Anregungen in der VBG-Info "Bewegung im Büro - Fit durch den Arbeitsalltag"). Ein kleiner Spaziergang in der Mittagspause fördert zudem die Konzentrationsfähigkeit. Motivationssteigernd wirken Hinweise durch das Unternehmen, aber auch, sich mit gleichgesinnten Kolleginnen und Kollegen „zusammenzutun“.

    Auch der Arbeitsweg lässt sich bewegt gestalten, zum Beipiel durch Benutzung des Fahrrads. Eine weitere Möglichkeit ist, eine Haltestelle früher aus den öffentlichen Verkehrsmitteln auszusteigen und den Rest des Wegs zu Fuß zu bewältigen. Beschäftigte, die mit dem Auto anreisen, bewegen sich weniger als solche, die öffentliche Verkehrsmittel benutzen. Auch unter Gesundheits-/Bewegungsaspekten sind daher öffentliche Verkehrsmittel dem Auto vorzuziehen.

  • Warum klagen Menschen im Büro über Rückenschmerzen?

    Rückenschmerzen im Büro haben in der Regel verschiedene Ursachen. Häufig liegen sogar mehrere Ursachen gleichzeitig vor. Neben einer individuellen Veranlagung können auch berufliche Faktoren eine wichtige Rolle spielen. Zu den individuellen Risikofaktoren zählen zum Beispiel Abnutzungserscheinungen an der Wirbelsäule, Bandscheibenerkrankungen, Fehlstellungen der Wirbelsäule oder eine Schwäche der stabilisierenden Rückenmuskulatur. Zu den beruflichen Belastungen gehören zum Beispiel eine ungünstige Körperhaltung, einseitige Belastungen, Bewegungsmangel sowie nicht ergonomische Arbeitsmittel und unzureichende Arbeitsorganisation. Zusätzlich kann psychische Belastung sowohl aus dem beruflichen als auch privaten Umfeld die Entstehung oder Verschlimmerung von Rückenschmerzen begünstigen.

  • Was hilft bei Rückenschmerzen im Büro und was ist präventiv sinnvoll?

    Umfangreiche Untersuchungen haben gezeigt, dass sitzende Tätigkeiten nicht grundsätzlich häufiger mit Rückenbeschwerden im Zusammenhang stehen als andere Tätigkeiten. Rückenbeschwerden sind also nicht spezifisch für Büroarbeitsplätze, sondern können in allen Berufsgruppen vorkommen.

    Zuerst sollten die Ursachen für Rückenbeschwerden identifiziert werden, um danach spezifische Maßnahmen zu ergreifen.

    Hierbei hilft die Analyse der Arbeitsbedingungen im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung und eine individuelle ärztliche Beratung im Rahmen einer arbeitsmedizinischen Vorsorge. Bei der Beurteilung der Arbeitsbedingungen können berufliche Belastungen am Arbeitsplatz erkannt und durch entsprechende Maßnahmen behoben bzw. minimiert werden. Zu der Beurteilung der Arbeitsbedingungen gehört immer auch die Erfassung von psychischer Belastung. Im vertraulichen ärztlichen Beratungsgespräch bei der arbeitsmedizinischen Vorsorge werden persönliche Disposition und Vorerkrankungen berücksichtigt. Es können individuelle Empfehlungen zu den Arbeitsbedingungen und Arbeitsabläufen sowie Hinweise zu weitergehenden Therapien gegeben werden, zum Beispiel Physiotherapie, Reha-Sport oder stationäre Heilmaßnahmen.

    Folgende Maßnahmen können beispielsweise gegen Rückenschmerzen im Büro erfolgreich sein:

    • Bereitstellung geeigneter ergonomischer Arbeitsmittel (unter anderem Arbeitsstuhl, Arbeitstisch, Monitor, Tastatur, Maus)
    • Unterweisung beziehungsweise Schulung zur optimalen Einstellung und Positionierung von Arbeitsmitteln
    • Förderung von Haltungswechsel und Bewegung bei der Arbeit (unter anderem Steh-Sitz-Arbeitsplatz, Mischarbeit)
    • Korrektur einer bestehenden Fehlsichtigkeit
    • Reduzierung psychischer Belastung (zum Beispiel durch Vermeidung von monotonen Arbeitsinhalten und -abläufen oder Über- und Unterforderung)

    Schon präventiv sollten der Arbeitsplatz und die Arbeitsbedingungen optimal gestaltet sein, bevor überhaupt Beschwerden auftreten. Der Betriebsarzt beziehungsweise die Betriebsärztin und die Fachkraft für Arbeitssicherheit können dabei unterstützen.

    Um Trainingsdefizite durch Bewegungsmangel auszugleichen, sollte ein Bewegungstraining empfohlen und durchgeführt werden. Auch Betriebssportangebote im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung können hilfreich sein.

    Muskuläre Dysbalancen können so beseitigt und Beschwerden minimiert werden. Die gesetzlichen Krankenkassen und die gesetzliche Rentenversicherung bieten hierzu verschiedene Präventionsangebote an.

    Massagen setzen demgegenüber nicht direkt an den Ursachen für die Entstehung von Rückenschmerzen an, sondern lindern lediglich kurzfristig die Symptome.

  • Welche Sitzposition ist zu bevorzugen?

    Grundsätzlich gilt: „Die nächste Sitzposition ist immer die beste!“ Der Wechsel zwischen vorgeneigtem, aufrechtem und zurückgelehntem Sitzen führt zu einer Pumpwirkung auf die Bandscheiben. Diese Dynamik fördert den Stoffaustausch der Bandscheiben, die über keine eigene Blutversorgung verfügen. Den geringsten Bandscheibeninnendruck und somit eine Druckentlastung haben Messungen bei der zurückgelehnten Sitzposition (= großer Körperöffnungswinkel) gezeigt. Nur Liegen wäre günstiger, ist jedoch in der Bürowelt schwer umsetzbar.

    Der Bewegungsapparat des Menschen ist nur bedingt für Sitzen oder Stehen über längere Zeit ausgelegt, da die Muskulatur statische Haltearbeit leisten muss. Die statische Belastung führt zu einer raschen Ermüdung der Muskulatur. Bewegungsmangel durch langes Sitzen ist ein Risikofaktor für Beschwerden und Erkrankungen des Bewegungsapparats sowie für weitere Erkrankungen wie Übergewicht, Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen. Dynamisches Sitzen sowie der Wechsel zwischen Sitzen, Stehen und Gehen reduziert die Belastungen und Risikofaktoren.

    Moderne Büroarbeitsstühle erlauben wechselnde Sitzpositionen und beugen so der einseitigen Belastung der Wirbelsäule vor. Die Rückenlehne sollte dabei die natürliche Form und Haltung der Wirbelsäule in den verschiedenen Sitzpositionen unterstützen. Gute Bürostühle sind so einstellbar, dass Rückenlehne und Sitzfläche den Bewegungen des sitzenden Menschen folgen. Eine ausreichende Standsicherheit und Stabilität gewährleisten, dass die Nutzenden im Rahmen des dynamischen Sitzens verschiedene Sitzpositionen einnehmen können, ohne dass der Stuhl kippt oder sich verformt.

  • Gibt es Alternativen zum Büroarbeitsstuhl?

    Als Alternative zum Büroarbeitsstuhl werden häufig Fit(„Sitz“)-Bälle, Pendelhocker oder Kniestühle und -hocker angefragt. Auch Deskbikes und Walkstations sind immer öfter in der Diskussion. Um die Frage zu beantworten, ob sie als Alternative zum Büroarbeitsstuhl gesehen werden können, ist es erforderlich, sowohl arbeitsmedizinische als auch sicherheitstechnische und ergonomische Aspekte zu berücksichtigen.

    Arbeitsmedizinische Aspekte

    Auf Fit(„Sitz“)-Bällen und Pendelhockern befinden sich die Nutzenden im labile Gleichgewicht. Sie müssen sich daher auf die besondere Art des Sitzens konzentrieren. Bei der labilen Gleichgewichtslage werden immer wieder kleine Ausgleichsbewegungen durch die Wirbelsäulenmuskulatur ausgeführt und unterschiedliche Muskelpartien aktiviert.

    Bei längerem Sitzen kehrt sich diese positive Wirkung allerdings ins Negative um. Die oben beschriebenen Ausgleichsbewegungen haben am Bildschirm- und Büroarbeitsplatz keinen nachweisbaren Trainingseffekt auf die betreffenden Muskelgruppen. Zudem nehmen die Nutzenden aufgrund der fehlenden Abstützmöglichkeit des Rückens bereits nach kurzer Zeit durch zunehmende muskuläre Ermüdung eine Rundrückenhaltung ein. Die physiologische Lendenlordose wird aufgehoben. Damit kommt es zu einer höheren Bandscheibenbelastung. Die angebotenen Rückenlehnen bieten keine wirksame Abstützung. Beim Fit(„Sitz“)-Ball ist durch die fehlende Höhenverstellbarkeit außerdem eine Anpassung an die Körpergröße nicht gegeben. Ein Arbeiten in entspannter, ermüdungsfreier Körperhaltung mit ausreichender Bewegungsfreiheit – wie für gut gestaltete Sitzgelegenheiten am Bildschirm- und Büroarbeitsplatz gefordert – ist nicht möglich. Der Fit(„Sitz“)-Ball und der Pendelhocker sind daher für längerfristiges Sitzen nicht geeignet.

    Kniestühle und -hocker basieren auf der Annahme, dass eine schräge, nach hinten ansteigende Sitzfläche den Vorzug besitzt, die Wirbelsäule aus der Kyphose (= „Buckelung“, nach hinten konvexe Krümmung der Wirbelsäule) in die Lordose (= zur Kyphose umgekehrte Krümmung, das heißt nach vorn konvexe Krümmung der Wirbelsäule) aufzurichten. Die Sitzkonstruktion soll ein Sitzen in aufrechter Sitzhaltung erzwingen. Für die unterschiedlichen Bürotätigkeiten ist es aus arbeitsmedizinischer Sicht jedoch wichtig, „dynamisch“ zu sitzen. Das Einnehmen einer zurückgelehnten Sitzhaltung ist auf diesen Möbeln mangels einer Rückenabstützung nicht möglich. Infolge der Schrägstellung der Sitzfläche wird trotz Knieabstützung das Gesäß zusätzlich beansprucht. Auch der Winkel zwischen Ober- und Unterschenkel wird mit circa 60 Grad durch das Möbel vorgegeben und ist kaum zu verändern – obwohl aus medizinischer Sicht auch beim Kniegelenk ein Öffnungswinkel von mindestens 90 Grad ermöglicht werden sollte. Zusätzlich muss bei der Sitz-Knie-Haltung circa 20 Prozent mehr Körpergewicht über das Gesäß und die Knie getragen werden. Aus all diesen Gründen sind Kniestühle und -hocker als alleinige Sitzmöbel für Bildschirm- und Büroarbeit nicht geeignet.

    Deskbikes und Walkstations führen zwar zu mehr Bewegung am Bildschirmarbeitsplatz. Dies wird bei Deskbikes durch Fahrradfahren während der Bürotätigkeit, bei Walkstations durch Arbeiten bei zeitgleicher Benutzung eines langsam laufenden Laufbandes erreicht. Untersuchungen von Deskbikes im Büro zeigen jedoch nur mäßige Effekte hinsichtlich einer Aktivierung des Herz-Kreislauf-Systems. Die ergonomischen Anforderungen an einen Büroarbeitsstuhl werden von beiden Geräten nicht erfüllt. Daher sind auch Deskbikes und Walkstations nicht als Sitzmöbel für Bildschirm- und Büroarbeit geeignet.

    Fazit: Ein Fit(„Sitz“)-Ball oder ein Pendelhocker sind ebenso wie Deskbikes und Walkstations als Trainings- und Übungsgerät einsetzbar, jedoch als Sitzgelegenheit an Bildschirm- und Büroarbeitsplätzen nicht geeignet. Auch Kniestühle und -hocker sind als alleinige Sitzmöbel an Bildschirm- und Büroarbeitsplätzen nicht geeignet.

    Sicherheitstechnische und ergonomische Aspekte

    Sitzgelegenheiten an Bildschirm- und Büroarbeitsplätzen müssen bestimmten sicherheitstechnischen und ergonomischen Kriterien genügen. Primäre Anforderungen sind neben unterschiedlichen Einstellmöglichkeiten zur Einnahme individueller ergonomischer Sitzhaltungen die Standsicherheit, Stabilität und definierte Rolleigenschaften. Durch dynamisches Sitzen, das heißt dem häufigen Wechsel der Sitzposition, wird Haltearbeit reduziert. Die Rückenlehne unterstützt dabei die natürliche Form der Wirbelsäule in den verschiedenen Sitzpositionen.

    Fit(„Sitz“)-Bälle, Pendelhocker, Kniestühle und -hocker sowie Deskbikes und Walkstations erfüllen diese Anforderungen nicht oder nur bedingt. Beim Benutzen eines Fit(„Sitz“)-Balles besteht die Gefahr, dass sich Nutzende bei kurzfristigem Aufstehen anschließend ins „Leere“ setzen, da sich der Fit(„Sitz“)-Ball infolge seiner Rolleigenschaften nicht mehr an der vermuteten Position befindet. Weiterhin kann der Ball durch seine Rolleigenschaften zur Sturz- und Stolpergefahr werden. In mehreren Fällen sind Fit(„Sitz“)-Bälle während der Benutzung geplatzt. Unterschiedliche Arten von Verletzungen waren die Folge. Auch Pendelhocker verfügen in der Regel über keine ausreichende Standsicherheit. Kniestühle und -hocker erfüllen die sicherheitstechnischen und ergonomischen Anforderungen nur bedingt und ermöglichen kein dynamisches Sitzen. Dies gilt im Wesentlichen auch für Desbikes und Walkstations. Sowohl Fit(„Sitz“)-Bälle als auch Pendelhocker, Kniestühle und -hocker sowie Deskbikes und Walkstations verfügen nicht über eine ergonomische Rückenlehne. Bei Walkstations ist außerdem die Unfallgefahr erhöht.

    Fazit: Fit(„Sitz“)-Ball, Pendelhocker und Kniestuhl oder -hocker sind ebenso wie Deskbikes und Walkstations keine Alternative zum Büroarbeitsstuhl.

  • Welchen Nutzen haben Wackelbretter beim Arbeiten im Stehen?

    Sogenannte Wackelbretter oder Balanceboards können dazu beitragen, der Bewegungsarmut am Bildschirmarbeitsplatz entgegenzuwirken. Das Stehen auf dem Balanceboard trainiert die kleinen Muskeln sowie das Gleichgewicht und die Koordination. Da jedoch beim Stehen auf dem Balanceboard ständig Ausgleichsbewegungen erforderlich sind, führt eine Benutzung über längere Zeit am Stück zur Überlastung und Ermüdung der Muskulatur. Auch die Konzentration kann beeinträchtigt werden. Balanceboards sind daher nicht zur Dauerbenutzung, sondern eher als kurzzeitiges Bewegungselement während eines Büroarbeitstages zum Beispiel in Kurzpausen einzusetzen.

    Werden Balanceboards angeschafft, ist besonders auf sicherheitstechnische Aspekte zu achten und hier insbesondere auf Standsicherheit und Stabilität. Sturz- und Stolpergefahren sind beim Nichtbenutzen zu vermeiden. Der Bewegungsraum am Arbeitsplatz und unter dem Schreibtisch darf nicht unzulässig eingeschränkt werden.

  • Ist die Verwendung von Deskbikes und Laufbändern am Arbeitsplatz sinnvoll?

    Der Arbeitsalltag an Bildschirmarbeitsplätzen ist von geringer körperlicher Aktivität geprägt. Da bekannt ist, dass körperliche Aktivität einen wichtigen Beitrag zur Gesunderhaltung leistet, wurden im Rahmen der betrieblichen Prävention bereits verschiedene Studien zur Nutzung dynamischer Arbeitsstationen durchgeführt. Untersucht wurden dabei sowohl physiologische Aspekte wie zum Beispiel die Veränderung der Herzfrequenz, der Atmung und des Stoffwechsels als auch psychologische Aspekte.

    Das Nutzungsverhalten der Studienteilnehmenden war dabei sehr variabel. Während der Nutzung der dynamischen Arbeitsstationen konnten unterschiedlich stark ausgeprägte Effekte erzielt werden. So kam es kurzfristig zu einer Steigerung von Herzfrequenz und Energieumsatz. In einer Studie wurde abhängig von der Anzahl der Tage, an denen die Arbeitsstationen genutzt wurden, auch eine Zunahme des allgemeinen Wohlbefindens beschrieben.

    Zusammenfassend ist festzuhalten, dass es bei der Nutzung dynamischer Arbeitsstationen zu einer Erhöhung der Aktivität im Arbeitsalltag und kurzfristigen Effekten auf das Herz-Kreislaufsystem kommen kann. Aufgrund fehlender Langzeitstudien sind jedoch keine Aussagen zum längerfristigen Nutzungsverhalten oder zu nachhaltigen gesundheitsfördernden Effekten dieser Interventionen möglich. Manche bewegungsfördernden Geräte können insbesondere bei Unachtsamkeit die Sicherheit am Bildschirmarbeitsplatz gefährden.

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