Individualprävention für Schichtarbeitende in den Branchen Glas/Keramik und ÖPNV/Bahnen
Die VBG bietet Individualprävention für Schichtarbeitende in den Branchen Glas/Keramik und ÖPNV/Bahnen an. Hier erfahren Sie, wer für eine Individualprävention in Frage kommt und was bei der Beantragung zu beachten ist.
Für wen ist die Individualprävention geeignet?
Die Individualprävention richtet sich an Beschäftigte, die durch ihre Tätigkeit in Wechselschicht von gesundheitlichen Beeinträchtigungen betroffen oder bedroht sind.
Schichtdienste können Störungen des Biorhythmus hervorrufen, die sich zum Beispiel durch Schlafstörungen, Entstehung von Übergewicht, Rückenschmerzen, einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Depressionen sowie anderen psychosomatischen Beschwerden bemerkbar machen. Dazu kommen branchenspezifische Einflussfaktoren, wie zum Beispiel Lärm und Hitze am Arbeitsplatz, Tätigkeiten mit Gefahrstoffen, Zeitdruck und hohe Verantwortung im Umgang mit Kundinnen und Kunden.
Die Maßnahmen der Individualprävention bieten Beschäftigten die Möglichkeit, vor dem Entstehen ernsthafter Erkrankungen aktiv zu werden und die Gesundheit zu erhalten.
Individualprävention - Informationen für Betriebsärztinnen und Betriebsärzte
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Lerninhalte
In Modulen, die eine Kombination von aktiven Trainings- und Seminareinheiten beinhalten, wird auf die individuellen Auswirkungen der Schichtarbeit eingegangen. Die Beschäftigten lernen, wie sie ihre Gesundheit fördern und sich vor Erkrankungen schützen können. Darüber hinaus werden die Teilnehmenden anschließend mit einer App begleitet, damit sie Ihre Trainingspläne auch Zuhause qualifiziert durchführen können.
Nach einem persönlichen Gesundheitscheck, zum Beispiel durch verschiedene Laboruntersuchungen, EKG oder Lungenfunktionstest, wird für jede teilnehmende Person ein individueller Wochenplan entwickelt.
Themen der branchenspezifischen Vorträge sind:
- Auswirkungen der Schichtarbeit auf das Schlafverhalten und Schlafhygiene
- Auswirkungen von Schichtarbeit auf das persönliche soziale Umfeld
- Auswirkungen von Lärm und Hitzearbeit
- Prävention von posttraumatischen Belastungsreaktionen
- Informationen zu Alltagsdrogen
- Stressprävention
- Gesunde Ernährung und Schichtarbeit
- Bewegungsverhalten und Rückengesundheit
Der Wochenplan wird individuell ergänzt durch medizinische Therapie- und Trainingsangebote, wie zum Beispiel:
- Medizinische Trainingstherapie: Ergometer- und Krafttraining
- Schwimmen und Wassergymnastik
- Massagen und Hydrojet-Anwendungen
- Koordination- und Beweglichkeitstraining
- Wandern und Nordic Walking
- Rückengymnastik und Faszientraining
- Erlernen von Entspannungstechniken: Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen
Termine
Individualprävention für Beschäftigte in Verkehrsbetrieben mit Schicharbeit (INDIV)
- 19. Februar - 2. März 2024
- 8. April - 20. April 2024
- 8. Juli - 20. Juli 2024
- 14. Oktober - 26. Oktober 2024
- 2. Dezember - 14. Dezember 2024
Individualprävention für Beschäftigte der Branche Glas/Keramik mit Schichtarbeit (INDIC)
- 11. März - 23. März 2024
- 10. Juni - 22. Juni 2024
- 16. September - 28. September 2024
- 11. November - 23. November 2024
Welche Rahmenbedingungen gibt es?
Die Individualprävention der VBG findet in der BG-Klinik Bad Reichenhall statt und dauert zwei Wochen. Die VBG übernimmt die Kosten der Klinik für Unterbringung und Verpflegung sowie für alle im Rahmen des Präventionsprogramms vorgesehenen diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen. Die VBG erstattet außerdem die Kosten für die An- und Abreise.
Bei diesem Angebot handelt es sich um eine Maßnahme der Individualprävention. Im Gegensatz zu den sonstigen Seminarangeboten der VBG besteht hier kein gesetzlicher Anspruch auf eine Teilnahme nach §23 SGB VII. Eine Möglichkeit zur Teilnahme ist daher vom Interessenten individuell im Betrieb zu klären.
Nähere Informationen zur Klinik Bad Reichenhall erhalten Sie auf der Website
Anmeldung der Teilnehmenden
Der VBG müssen folgende Unterlagen zur Teilnahme vollständig vorliegen.
- VBG-Antragsformular
- Ärztlicher Befundbericht
- WAI-Fragebogen (Work-Ability-Index)
VBG-Antragsformular
Die Durchführung der Individualprävention muss von den Beschäftigten beantragt werden. Das Antragsformular enthält neben personenbezogenen Daten und Informationen zur konkreten Tätigkeit auch Informationen zum Gesundheitszustand des Beschäftigten:
- Arbeitsunfähigkeit und gesundheitliche Probleme der letzten sechs Monate
- Angaben zu aktuellen gesundheitlichen Risikofaktoren
- Ärztliche Behandlungen, zum Beispiel medizinische Befunde
- Persönliche Ziele in der Individualprävention, zum Beispiel das Erlernen von Stressbewältigung oder der Umgang mit gesunder Ernährung
VBG-Antragsformular Präventionsseminar für Beschäftigte in der Schichtarbeit
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Ärztlicher Befundbericht und Work-Ability-Index
Sowohl der ärztliche Befundbericht als auch der WAI werden von Ihnen als Betriebsärztin oder Betriebsarzt ausgefüllt.
Der Work-Ability-Index ist ein quantitatives Befragungsverfahren, das die aktuelle sowie zukünftige subjektive Arbeitsfähigkeit von Beschäftigten erfasst und bewertet und dient Betriebsärztinnen und Betriebsärzten als Entscheidungsgrundlage, ob die Beschäftigungsfähigkeit zu unterstützen ist.
Die endgültige deutschsprachige Fassung des WAI basiert auf der 1998 veröffentlichten zweiten überarbeiteten Auflage des englischen Originals von Tuomi. Veröffentlicht wurde dieser damals in folgender Publikation: Hasselhorn, H. M. / Freude, G. (2007): Der Work Ability Index. Ein Leitfaden (Schriftenreihe der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin: Sonderschrift, Bd. 87). Bremerhaven: Verlag für neue Wissenschaft.
Ärztlicher Befundbericht zum Antrag Präventionsseminar
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Fragebogen WAI (Work Ability Index)
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Informationen für Betriebsärztinnen und Betriebsärzte
Machen Sie Beschäftigte und/oder Vorgesetzte in Ihrem Betrieb, die für eine Individualprävention infrage kommen, auf das Angebot aufmerksam. Unterstützen Sie Beschäftigte bei der Erstellung der Antragsunterlagen.
Alle Angaben geben Ihnen eine praktische Hilfestellung, die Sie in Ihrer Funktion als Betriebsärztin oder Betriebsarzt bei der Überprüfung der gesundheits- und arbeitsbezogenen Voraussetzungen für die beantragte Maßnahme zur Individualprävention unterstützen.
Die Unterlagen liegen hier zum Download bereit. Selbstverständlich erhalten Sie diese ebenso von Ihrer Bezirksverwaltung oder Sie schreiben uns eine E-Mail.