Unfallvermeidung bei Nicht-Routine-Tätigkeiten
Saint-Gobain Sekurit Deutschland GmbH & Co. KG
Best Practice Präventionspreis 2020

Ausgangslage und Ziel
Das Unternehmen produziert an seinem Standort in Herzogenrath Einscheiben- und Verbundsicherheitsglas für die Automobilindustrie. Im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung stellte man fest, dass Werkzeuge, Hilfsmittel und persönliche Schutzausrüstung für Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen außerhalb der Tagesschicht nicht zugänglich sind. Zudem fehlte es bei Nicht-Routine-Tätigkeiten oft an wichtigen Kenntnissen über die sinnvolle und sichere Verwendung der Geräte.
Aktivitäten
Zur Abhilfe der Problematik richten die Verantwortlichen ein Toolboard ein. Das ist ein Raum, in dem Werkzeuge und Hilfsmittel sowie persönliche Schutzausrüstung übersichtlich und sofort greifbar untergebracht sowie ständig zugänglich sind. Es handelt sich beispielsweise um folgende Gegenstände: Akkuwerkzeuge (Schrauber, Bohrhammer), Hubwerkzeuge (Kettenzüge, hydraulische Heber), Handwerkzeuge (Hämmer, Ratschenkästen), Hilfsmittel (Klötze, Absperrmaterial, Lampen, Leitern), persönliche Schutzausrüstung (Handschuhe, Kletterhelme, Masken). Die Fachleute entwickeln auch 60-Sekunden-Checks für den Gebrauch bei Nicht-Routine-Tätigkeiten, da hierbei leicht Unfälle passieren können. Die Checks können auf einem Bildschirm vor dem Raum aufgerufen werden und geben Antworten auf die wichtigen Fragen, die sich die Beschäftigten vor einem Einsatz der Werkzeuge und der anderen Gegenstände bei der Last-Minute-Risk-Analysis stellen: Ist das richtige Hilfsmittel ausgewählt? Ist es unbeschädigt / sicher? Wie ist es richtig einzusetzen? Wird persönliche Schutzausrüstung benötigt? Ist Sonstiges zu beachten, zum Beispiel liegt die persönliche Eignung vor?
Ergebnisse
Die Beschäftigten nutzen die Einrichtung rege und bringen Vorschläge zur Ergänzung. Unfälle, die durch die Verwendung nicht geeigneter Werkzeuge, unsachgemäßen Gebrauch, provisorische Lösungen oder unzureichende persönliche Schutzausrüstung geschehen können, werden vermieden. Alle wichtigen Gegenstände sind gut zugänglich sowie übersichtlich und gut greifbar untergebracht. Das spart Zeit und trägt ebenfalls zur Kostenersparnis bei.
Besonderheit
Durch das Schild 60-Sekunden-Ansatz erhalten die Beschäftigten den Anstoß, eine Last-Minute-Risk-Analysis durchzuführen, die für die Vermeidung von Unfällen besonders wichtig ist.
Unfallvermeidung bei Nicht-Routine-Tätigkeiten
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Zusatzinfo
Allgemeine und branchenspezifische Informationen zum Thema Organisation von Arbeitsschutz finden Sie auf der Website der VBG.