Arbeiten am Bildschirmarbeitsplatz
1. Bildschirmarbeitsplatz und Bildschirmarbeit – Begriffe
Unter einem Bildschirmarbeitsplatz versteht man einen Arbeitsplatz, der ausgestattet sein kann mit:
- einem Bildschirmgerät,
- Zusatzgeräten, wie z. B. Rechner,
- der für die Tätigkeit notwendigen Software,
- Einrichtungen zum Erfassen von Daten (z. B. Tastatur, Maus),
- sonstigen Arbeitsmitteln (z. B. Vorlagenhalter),
- sowie die unmittelbare Arbeitsumgebung.
2. Belastungen durch Bildschirmarbeit
Mit der richtigen Aufstellung des Bildschirms und der Tastatur sowie der richtigen Bildschirmeinstellung lassen sich Belastung bei der Bildschirmarbeit verringern.
Die richtige Positionierung des Bildschirms auf dem Schreibtisch ist unter anderem wichtig, um Gesundheitsbeschwerden im Nacken- und Schulterbereich zu vermeiden. Eine Aufstellung, bei der die Mitarbeiter oder Mitarbeiterinnen den Kopf oder den Rumpf verdrehen müssen, um auf den Bildschirm zu blicken, ist ebenso zu vermeiden wie eine zu hohe Aufstellung, da dies die Nacken-Schulter-Muskulatur stark belastet. Blendungen, z. B. durch Sonneneinstrahlungen oder Spiegelungen von Fenstern und Lampenlicht auf der Bildschirmoberfläche erschweren die Arbeit zusätzlich.
Ebenso wichtig ist die richtige Bildschirmeinstellung. Starke Kontraste und Helligkeitsunterschiede zwischen der Bildschirmoberfläche und dem Hintergrund erschweren die Arbeit, da das Auge ständig gezwungen ist, diese Helligkeitsunterschiede auszugleichen. Durch die schlechte Erkennbarkeit und die stetige Ausgleichsarbeit der Augen steigt die Belastung für die Benutzerin/den Benutzer.
Eine Darstellung mit dunklen Zeichen auf hellem Hintergrund (Positivdarstellung) vermindert visuelle Belastungen. Eine sogenannte Negativdarstellung dagegen belastet den Sehapparat. Die Folgen sind eine sinkende Leistungsfähigkeit und schnellere Ermüdung. Die größere Belastung des Sehapparates kann auch zu Gesundheitsbeschwerden wie z. B. Kopfschmerzen oder tränende und brennende Augen führen.
3. Anforderungen an das Bildschirmgerät
- Der Bildschirm muss frei aufstellbar sowie leicht dreh- und neigbar sein. Hierdurch lässt er sich an die individuellen Bedürfnisse und Eigenschaften der Benutzenden anpassen.
- Die Größe des Bildschirms muss der Arbeitsaufgabe angepasst sein.
- Der Bildschirm sollte entspiegelt sein.
4. Aufstellen des Bildschirms und der Tastatur
Für eine ergonomische Bildschirmaufstellung sind folgende Punkte zu beachten:
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Der Bildschirm soll standsicher aufgestellt sein.
Bildquelle: DGUV-Regel 115-401 - "Branche Bürobetriebe" -
Der Bildschirm soll grundsätzlich mit Blickrichtung parallel zum Fenster angeordnet sein.
Eine Aufstellung mit dem Fenster hinter dem Benutzer oder der Benutzerin ist zu vermeiden, da hier Spiegelungen auftreten.
Eine Aufstellung vor dem Fenster ist ebenso zu vermeiden, da hier die Helligkeitsunterschiede zwischen der Bildschirmoberfläche und dem hellen Hintergrund (Fenster), vor allem bei direkter Sonneneinstrahlung, zu stark sind. -
Die Tastatur muss vom Bildschirm getrennt sein und soll 10 bis 15 cm von der Tischkante entfernt stehen, damit die Handballen auf der Arbeitsfläche aufliegen können.
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Der Bildschirm, die Tastatur und der Bürostuhl sollen gerade am Tisch ausgerichtet und auf einer Achse angeordnet sein. Nur so werden Verdrehungen der Wirbelsäule verhindert.
- Der Bildschirm soll so aufgestellt sein, dass eine Blickrichtung leicht nach unten erreicht wird. Die oberste Bildzeile sollte unterhalb der Augenhöhe liegen. Durch diese Anordnung wird die Nacken- und Schultermuskulatur entlastet.
- Der Abstand zwischen den Augen und dem Bildschirm sollte mindestens 50 cm betragen.
- Besteht die Möglichkeit, dass der Benutzer/die Benutzerin durch Sonneneinstrahlung geblendet wird oder Reflexionen auf dem Bildschirm entstehen, so müssen an den Fenstern Blendschutzvorrichtungen, wie Jalousien oder Lamellenvorhänge, angebracht sein.

5. Einstellen des Bildschirms
- Buchstaben und Zahlen sollten auf dem Bildschirm in dunkler Schrift auf hellem Hintergrund (Positivdarstellung) gezeigt werden. Durch die Positivdarstellung verbessert sich die Lesbarkeit der Zeichen.
- Buchstaben und Zahlen müssen auf dem Bildschirm groß genug sein, um das Sehvermögen nicht übermäßig zu belasten. Die Großbuchstaben sollen bei einem Sehabstand von 50 cm etwas mehr als 3 mm groß sein.

6. Anforderungen an die Computermaus
Die Computermaus ist für viele Menschen tägliches Werkzeug. Die Auswahl des passenden Modells kann die Arbeit erleichtern. Doch wenn die Maus nicht zum Anwender oder zur Anwenderin passt, kann es schmerzhaft werden.
Ermüdungssymptome, Verspannungen und Beschwerden können durch nicht passende Eingabegeräte und ungünstige Arbeitstechniken verursacht werden.
Die Maus sollte so gestaltet sein, dass
- sie der Handgröße des Benutzers oder der Benutzerin angepasst ist,
- Schaltelemente leicht und sicher bedient werden können; dazu gehören auch eine entsprechende Rückmeldung und eine ausreichende Tastendruckkraft.
- sie mit jeder Hand bedienbar ist, andernfalls sollten Mäuse für die Bedienung mit der rechten bzw. linken Hand zur Verfügung stehen.
Wer viel zwischen Maus und Tastatur wechselt, sollte ein flaches Modell wählen. So fällt der Wechsel zwischen beiden Arbeitsgeräten leichter und man vermeidet unbequeme Knickwinkel des Handgelenks.


Die Position der Maus nah an der Tastatur vermindert die Auswärtsdrehung des Oberarms. Zu empfehlen ist eine Arbeitstechnik mit unterstütztem Unterarm und der Führung der Maus aus dem Handgelenk und nicht mit dem Arm. Der Unterarm mit Handballen soll ganz auf der Tischfläche aufliegen können
Für den Mausuntergrund gilt: rutschfeste Oberfläche und matte, helle Farbe.