Verfahren in der Kunststoffproduktion und -verarbeitung – Extrudieren

1. Anwendungsgebiete

Mit diesem Verfahren werden vor allem Profile (langgestreckte Bauteile) und Rohre hergestellt, zum Beispiel Kunststoffprofile für Fenster und Rollläden.

Extrudiertes Profil für die Fensterfertigung
Extrudiertes Profil für die Fensterfertigung Quelle: Ehemalige BGI 738 Seminar "Kunststoffverarbeitung" Schulung für Sicherheitsbeauftragte

2. Verfahren

Bei diesem Verfahren wird der Kunststoff als Kunststoffgranulat dem Extruder zugeführt. Bei kleinen Mengen geschieht dies über einen Trichter, in der Serienproduktion über einen Schlauchanschluss. Ein Extruder ist ein Fördergerät, ähnlich wie ein Schneckenförderer. Der erhitzte und dadurch verflüssigte Kunststoff wird durch den Extruder transportiert und durch eine formgebende Öffnung kontinuierlich herausgepresst.

Extruder
Extruder Quelle: Ehemalige BGI 738 Seminar "Kunststoffverarbeitung" Schulung für Sicherheitsbeauftragte

Die Förderung und der Ausschub erfolgt hierbei stetig, also ohne Unterbrechungen. Das aus dem Formwerkzeug austretende Profil wird anschließend gekühlt. Am Ende der Anlage wird das Produkt auf die gewünschte Länge geschnitten.

Kühlung des extrudierten Profiles in einem Wasserbad
Kühlung des extrudierten Profiles in einem Wasserbad Quelle: Ehemalige BGI 738 Seminar "Kunststoffverarbeitung" Schulung für Sicherheitsbeauftragte

3. Gefahren

Es besteht die Gefahr des Austretens der heißen Kunststoffmasse. Am Plastifizierungsgerät (Heizung) besteht die Gefahr von Verbrennungen.

4. Schutzmaßnahmen

Zum Schutz vor Verletzungen durch unkontrolliert austretende Kunststoffmassen, sind Sollbruchstellen (zum Beispiel Berstscheiben) eingebaut. Durch diese können austretende Kunststoffmassen an vorbestimmten Stellen ohne Gefährdung für die Beschäftigten austreten.

Das heiße Plastifizierungsgerät muss mit einem Schutzgitter gegen Berührung abgedeckt sein.

5. Weitere Verfahren

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