Lackieren und Spritzlackieren – Airless-Spritzen (Luftloses Spritzen)
1. Allgemeine Informationen
Beim Airless-Spritzen wird der Beschichtungsstoff aus dem Vorratsbehälter angesaugt und über eine Membran- oder Kolbenpumpe durch die Düse der Spritzpistole gepresst. Der Beschichtungsstoff wird hierbei fein zerstäubt auf das Werkstück aufgetragen.

2. Gefährdungen
Es entsteht weniger Farbnebel als beim Druckluftspritzen. Dennoch sind die gleichen Gefährdungen zu beachten. Werden Beschichtungsstoffe mit leichtentzündlbaren Lösemitteln verarbeitet, besteht Explosionsgefahr durch statische Aufladung. Werkstück, Spritzpistole, Schlauch und Pumpenaggregat müssen daher geerdet werden.
Der hohe Arbeitsdruck (100 - 350 bar) verursacht zusätzliche Gefahren. Der ausgestoßene Strahl hat eine so hohe Energie, dass er beim Auftreffen auf die Haut diese durchschlägt und das Gewebe schwer schädigt. Dabei kommt es zu schweren Gewebeschäden durch Farbinjektionen. Die eingedrungenen Bestandteile der Beschichtungsstoffe führen zum sofortigen lokalen Gewebetod (Nekrose) mit fortdauernden Entzündungen. Der Strahl darf daher niemals auf Körperteile gerichtet werden.
Bei Unfällen muss das Fremdmaterial schnell und vollständig im Krankenhaus entfernt werden. Eine sofortige Alarmierung des Rettungsdienstes und ein schneller Transport ist auch bei kleinen Verletzungen dringend erforderlich.
3. Schutzmaßnahmen
Nach Gebrauch bzw. bei Arbeitsunterbrechungen müssen die Airlesspistolen stets am Abzugshebel gesichert werden (Verriegelung). Bei allen Arbeiten an der Anlage (z. B. Reinigung und Instandsetzung) ist das System drucklos zu machen.
Achtung:
Der Umgang mit einem Airless-Spritzgerät erfordert äußerste Sorgfalt. Die Auswahl von geeigneten, mit diesem speziellen Arbeitsverfahren vertrauten Beschäftigten, ist hier besonders wichtig.
4. Weitere Arbeitsverfahren
Vorbehandlung der Werkstücke Anmischen von Beschichtungsstoffen (Farben/Lacke) Streichen und Rollen Spritzbeschichten (Druckluftspritzen) Elektrostatisches Beschichten