Lackieren und Spritzlackieren – Vorbehandlung der Werkstücke

1. Allgemeine Informationen

Wesentliche Voraussetzung für die Qualität der Beschichtung ist eine Vorbehandlung der Werkstücke. Je nach der Art der Beschichtungsstoffe und dem Zustand der Werkstücke ist eine Vorbehandlung erforderlich. Mögliche Arbeitsschritte können Reinigen, Entfetten, Entlacken, Beizen, Spachteln oder Schleifen sein. Dabei kommen oft Gefahrsstoffe zum Einsatz.

Mitarbeiter mit PSA öffnet Dose mit Beschichtungsstoffen

2. Gefährdungen

2.1. Reinigen, Entfetten und Entlacken

Mitarbeiter reinigt Arbeitstisch

Zum Reinigen, Entfetten und Entlacken werden Lösemittel (z. B. Kaltreiniger) oder wässrige Reiniger (meist erhitzt) eingesetzt.

Beim Einsatz von Lösemitteln sind typische Gefährdungen:

  • Hautentfettung und Hautschädigung durch Hautkontakt,
  • Schädigung der Atmungsorgane, des Blutes, der inneren Organe und des Nervensystem durch Einatmen gesundheitsschädlicher Dämpfe,
  • Brandgefährdung durch Verarbeitung entzündbarer Stoffe.

Beim Einsatz von wässrigen Reinigern sind typische Gefährdungen:

  • Hautentfettung, und Hautschädigung durch Hautkontakt,
  • Reizungen und Verätzungen der Haut,
  • Bei Spritzgefahr besteht das Risiko von Augen- und Schleimhautverätzungen.
  • Verbrühung durch den heißen Reiniger oder Verbrennung durch erhitzte Werkstücke
  • Beim Einsatz von Flüssigkeitsstrahlern können schwerste Haut- und Gewebeschäden entstehen, da der Reiniger als Dampf unter hohem Druck auf das Werkstück gestrahlt wird.

2.2. Beizen

Falls Werkstücke wie Edelstähle oder Buntmetalle keine ausreichende Haftung für die Beschichtung aufweisen, werden sie gebeizt. In der Regel sind diese Beizen ätzende, manchmal auch ätzende und giftige Flüssigkeiten.

Bei großen Flächen und in der industriellen Fertigung werden sie im Tauchverfahren angewendet, im Handwerk und bei einzelnen Werkstücken werden Beizen oft mit einem Pinsel aufgetragen.

Mitarbeiter mit Schutzhandschuhen an Eimer mit Beize

Beim Einsatz von Beizen sind typische Gefährdungen:

  • Haut- und Augenverätzungen,
  • Vergiftung durch Hautkontakt, Verschlucken oder Einatmen von Dämpfen.

2.3. Spachteln und Schleifen

Beim Spachteln mit lösemittelhaltigen Spachtelmassen können während des Trocknens gesundheitsschädliche Lösemitteldämpfe frei werden. Ob der Arbeitsplatzgrenzwert dabei eingehalten bleibt, hängt zum einen von der zu spachtelnden Fläche und zum anderen von der Lüftung ab.

Beim Trockenschleifen entsteht Staub, der gesundheitsschädigende Anteile enthalten kann. Beim Schleifen von Aluminium besteht zusätzlich aufgrund der hohen Reaktionsfreudigkeit mit Sauerstoff Explosionsgefahr. In diesen Fällen sind deshalb alle Zündquellen aus dem Arbeitsbereich zu entfernen.

Spachteln mit Schutzhandschuhen

3. Weitere Arbeitsverfahren

4. Weitere Informationen