Formsand

1. Allgemeines

Um ein Gussstück in gewünschter Form zu erhalten, muss eine Form erstellt werden, in die das schmelzflüssige Metall gegossen werden kann.

Das Vergießen von flüssigem Metall in eine Form führt ohne besondere Maßnahmen zu einem massiven Gussteil. Soll das Gussteil hohl sein, so gibt es verschiedene Verfahren, dies zu erreichen.

In der Formerei werden die Hohlformen überwiegend aus Sand hergestellt.

Beim Umgang mit Formsand sind die Beschäftigten unterschiedlichen Gefährdungen ausgesetzt.

2. Gefährdungen und Schutzmaßnahmen bei Hautkontakt

Gefährdungen durch Formsand bei Hautkontakt:

Reiner Quarzsand ist bei Hautkontakt nicht gefährlich. Im Formsand sind jedoch Zusatzstoffe wie Harze und Härter enthalten. Dadurch können schon bei kurzzeitigem Kontakt starke Schädigungen der Haut (z. B. Verätzungen) auftreten. Diese Hautschädigungen werden ausschließlich von den zugesetzten Chemikalien verursacht.

Schutzmaßnahmen beim Umgang mit Formsand:

Das Tragen von geeigneten Schutzhandschuhen und Schutzbrillen beim Umgang mit Formsand ist Pflicht.

3. Gefährdungen und Schutzmaßnahmen beim Einatmen

Gefährdungen beim Einatmen von Formsand

Die Kristalle von Quarzstaub können so klein sein, dass sie ungehindert bis in die Lungenbläschen vordringen können und dort abgelagert werden. Es kommt daraufhin zu einer krankhaften Reaktion der Lunge.

Die Silikose ist eine durch Quarz und quarzhaltige Staubgemische hervorgerufene Lungenerkrankung. Sie kann im Tunnel- und Stollenbau, in der keramischen und Gummiindustrie, in der Zahntechnik und in der Gießereiindustrie entstehen.

Ob eine Silikose entsteht, hängt nicht nur vom Quarzgehalt des Staubes, sondern auch von der Staubkonzentration und der Dauer der Belastung ab.

Da Quarzstäube aus der Lunge nicht mehr entfernt werden können, schreitet die Erkrankung auch nach Beendigung der Staubbelastung (z. B. durch Berufswechsel) oft weiter fort. Je nach dem Ausmaß der Belastung durch Quarzstaub können viele Jahre vergehen, bevor Anzeichen einer Erkrankung auftreten. Zusätzlich zur Silikose kann Lungenkrebs entstehen.

Schutzmaßnahmen beim Umgang mit Formsand

Sind keine technischen Maßnahmen, wie z. B. Absaugungen an den Entstehungsorten möglich oder nicht ausreichend, muss den Beschäftigten geeignete Persönliche Schutzausrüstung zur Verfügung gestellt werden. Der hierbei eingesetzte Atemschutz (Partikelfilter) muss mindestens der Klasse P2, besser noch P3, genügen.

Der Einsatz von Filtergeräten mit Gebläse und Helm hat sich bewährt.

Atemschutz mit Partikelfilter
Atemschutz mit Partikelfilter
Atemschutz mit Frischluftzufuhr
Atemschutz mit Frischluftzufuhr

4. Arbeitsmedizinische Vorsorge

Arbeitsmedizinische Vorsorge ist entweder vom Arbeitgeber oder der Arbeitgeberin zu veranlassen (= Pflichtvorsorge) oder anzubieten (= Angebotsvorsorge).

Bei Tätigkeiten mit quarzstaubhaltigem (lungengängigem) Formsand ist, sofern eine Exposition besteht, arbeitsmedizinische Vorsorge anzubieten (Angebotsvorsorge).

Wird der Arbeitsplatzgrenzwert für Quarzstaub nicht eingehalten, sind arbeitsmedizinische Vorsorge zu veranlassen (Pflichtvorsorge).

Falls aufgrund der Gefährdungsbeurteilung das Tragen von Atemschutz notwendig ist, ist eine entsprechende arbeitsmedizinische Vorsorge zu veranlassen.

5. Weitere Informationen