Beanspruchung 
und Regeneration

Steuern Sie das Regenerationsmanagement Ihres Teams mit professionellen Tests.

Erfolgreich dank optimaler Erholung

Nur optimal erholte Spielerinnen und Spieler können ihr volles Potenzial entfalten. Jedes Training und jeder Wettkampf belasten den Organismus körperlich und mental. Erst durch eine gezielte Erholung kann die angestrebte Leistungssteigerung erreicht werden. Eine ausgewogene Balance zwischen Belastung und Erholung fördert nicht nur die Leistung, sondern minimiert auch das Verletzungsrisiko.
 

Der Nutzen für das Team

Eine optimale Periodisierung des Trainings ermöglicht intensivere und qualitativ hochwertige Trainingsimpulse sowie eine nachhaltige Leistung im Spiel. Regenerationsphasen liegen oft in der Freizeit der Spielerinnen und Spieler. Deshalb ist es umso wichtiger, ihnen die Bedeutung der Erholung bewusst zu machen und sie zu motivieren, auch außerhalb des Mannschaftstrainings sorgsam mit ihrem Körper umzugehen. Unsere Tools helfen dabei, den aktuellen Zustand der Spielerinnen und Spieler zu überprüfen und Wege zur körperlichen und mentalen Regeneration aufzuzeigen. Nach jedem Training oder Spiel sollte umgehend mit der Regenerationsphase begonnen werden. Dazu gehört eine "Cool-Down"-Phase, um den Körper wieder auf Normaltemperatur abzukühlen.
 

Dokumentation

Die Ergebnisse werden auf dem PDF zum Ausdrucken von der Trainerin oder dem Trainer eingetragen und für die Saison im Ordner abgeheftet.

Feedbackbogen zur Regeneration

Trainingsbelastung: Session-Rating-of-Perceived-Exertion (sRPE)

Für eine optimale Leistungsentwicklung ist in der Trainingssteuerung die Wahl der richtigen externen Belastungsdosierung und somit über das Belastungs-Beanspruchungs-Paradigma der passenden internen und individuellen Beanspruchung der Spielerinnen und Spieler entscheidend. Vor allem das Loadmanagement der sich im RtC-Prozess befindenden rekonvaleszenten Spieler beziehungsweise Spielerinnen muss mit Bedacht gesteuert werden, um diese vor einer zu früh beginnenden hohen Belastung und damit möglichen Rezidivverletzungen zu schützen. Trackingsysteme könnten dies mit objektiven Parametern unterstützen.

Studien belegen, dass die subjektive Einschätzung der Beanspruchung beziehungsweise des Anstrengungsgrades eine vergleichbare Aussagekraft hat wie die Messung objektiver Parameter, wie zum Beispiel Herzfrequenz, Laktat oder ähnliche. Der Vorteil ist, dass solch rückgekoppelte Bewertungsvorgänge von individuellen Belastungsreaktionen der Spieler oder Spielerinnen auf einen (geplanten) externen Reiz eher den dynamischen und synergetischen Wirkungskomplex des Trainings und weiterer Faktoren auf die Beanspruchung des Sportlers oder der Sportlerin abbilden.

Natürliche Trainings- und Leistungsschwankungen sowie andere Einflüsse werden dabei berücksichtigt. Die Session-Rating-of-Perceived-Exertion (sRPE)-Methode verwendet die subjektiv empfundene Intensität und Dauer der Trainings- oder auch Spieleinheiten zur quantitativen Beschreibung derTrainingsbelastung. Sie ist ökonomisch und praktikabel im Trainingsalltag anwendbar.
 

Kurzskala Erholung und Beanspruchung (KEB)

Die Kurzskala Erholung und Beanspruchung (KEB) liefert wichtige Einblicke in die momentane Verfassung und das Wohlbefinden Ihrer Sportlerinnen und Sportler. Nutzen Sie diese Erkenntnisse für eine gesundheitsorientierte Trainingsgestaltung und passen Sie Trainings- sowie Regenerationsmaßnahmen individuell an.
 

Anwendung der Kurzskala 

  • Durchführung

    Erfassen Sie das Trainingsgefühl Ihrer Spielerinnen und Spieler: Unmittelbar 30 Minuten nach dem Training oder Spiel geben diese auf der Anstrengungsskala Sport von 0 bis 10 an, wie fordernd sie die Einheit wahrgenommen haben. Multiplizieren Sie diese persönliche Einschätzung mit der Dauer der Einheit, um die Trainingsbelastung präzise zu bestimmen.

  • Messung

    Erfassung und Dokumentation der Trainingsbelastung: Die individuell wahrgenommene Anstrengung (RPE) wird anhand der Anstrengungsskala Sport festgehalten, ebenso wie die Dauer der Trainingseinheit oder des Spiels in Minuten. Für die Berechnung der Gesamtbelastung (Load) wird die RPE mit der Zeitdauer multipliziert (sRPE).

    Die sRPE-Methode liefert Ihnen und Ihrem Team klare Indikatoren zur subjektiven Einschätzung des Trainings, sowohl für Einzelspielerinnen und -spieler als auch für die gesamte Mannschaft. Dies ermöglicht Ihnen eine effektive Kontrolle der Trainingsintensität. Mit diesen Daten können Sie Trainingsintensität und -volumen für zukünftige Einheiten präzise anpassen. Auffällige Verläufe und Veränderungen, insbesondere wenn sie nicht erwartet werden, können als Indikatoren für entsprechenden Handlungsbedarf angesehen werden. Messprotokolle und weitere Informationen finden Sie in der untenstehenden Broschüre.

  • Bitte beachten

    Eine sorgfältige Einführung in die sRPE-Methode ist entscheidend, um genaue Daten zu erhalten. Die Spielerinnen und Spieler sollten 30 Minuten nach dem Training befragt werden, um den Einfluss intensiver Trainingseinheiten zu minimieren. Es ist wichtig, dass sie die Skala verstehen und die gesamte Trainingseinheit bewerten. Sie müssen wissen, dass ihre Angaben individuell sind und nicht mit anderen verglichen werden sollten. Die Abgabe der Werte sollte einzeln, z.B. über eine App, erfolgen, ohne dass die Spielerinnen und Spieler ihre Einschätzungen untereinander diskutieren. Zudem ist zu betonen, dass die Methode nicht zur Bewertung ihrer Leistung dient und dass die Werte nicht direkt die Trainingsintensität bestimmen. So vermeiden Sie „sozial erwünschte“ Antworten und erhalten eine zuverlässige Einschätzung.

  • Beurteilung

    Durch die Betrachtung der akuten Befindlichkeit erhalten Sie sowohl ein klares Bild über die Trainierbarkeit und den Regenerationsbedarf von Einzelspielern und Einzelspielerinnen als auch mögliche Gruppentrends. Von einer Verrechnung aller Items durch eine Indexbildung wird dringend abgeraten, da Erholung und Beanspruchung unabhängig voneinander betrachtet werden. Die Bildung eines Mittelwertes jeweils für die „Kurzskala Erholung“ und die „Kurzskala Beanspruchung“ ist möglich, sollte aber auf Sinnhaftigkeit geprüft werden, da je nach Kontext die Reaktion auf einen Trainingsreiz auf den verschiedenen Ebenen stark streuen kann und somit relevante Informationen der multidimensionalen Items verloren gehen.

    Die Analyse und Bewertung sollte sich auf die einzelnen Items der Kurzskala Erholung und Beanspruchung (KEB) konzentrieren. Die Unabhängigkeit der Items erlaubt es, gezielt nur bestimmte Aspekte zu betrachten und zu erkennen, wo Handlungsbedarf besteht. Mit der Zeit ermöglicht die Datensammlung, die aktuelle Verfassung der Athletinnen und Athleten im Vergleich zu Durchschnittswerten zu analysieren. Unerwartete Muster oder Veränderungen dienen als Hinweise für notwendige Maßnahmen.

Urin-Farbskala

Die Überwachung des Flüssigkeitshaushalts ist auch im Basketball von zentraler Bedeutung. Starke akute Dehydration (> 3 Prozent Flüssigkeitsverlust), zum Beispiel durch unzureichende Flüssigkeitsaufnahme während der Aktivität, ist mit verminderter Leistungsfähigkeit und Regeneration verbunden. Die Urinfarbe ist ein einfacher und zuverlässiger Indikator für starke akute Dehydration und zeigt auch für die anschließende Wiederherstellung des Flüssigkeitshaushalts (Rehydration) an.
 

Urin-Farbskala anwenden

  • Durchführung

    Hängen Sie die Urin-Farbskala beispielsweise als Poster in der Umkleidekabine oder direkt über den Toiletten auf. So können die Sportlerinnen und Sportler ihre Urinfarbe unmittelbar mit der Skala abgleichen.

  • Beurteilung

    Eine hellgelbe Urinfarbe (Stufen 1–3) deutet auf eine ausreichende Hydration hin. Je dunkler der Urin (> 3), desto stärker ist der Flüssigkeitsverlust. Dieser sollte durch kontrolliertes Trinken von Wasser oder auch von elektolyt- und kohlenhydrathaltigen Getränken kompensiert werden.

  • Bitte beachten

    Die Urinfarbe kann durch die Aufnahme bestimmter Nahrungsmittel, die Verwendung von Medikamenten oder Nahrungsergänzungsmitteln, insbesondere von Vitaminpräparaten, beeinflusst werden. Der sogenannte Morgenurin ist zudem typischerweise dunkler, da während der Schlafzeit über einen längeren Zeitraum keine Flüssigkeit zu sich genommen wurde. Es empfiehlt sich daher, jeden Tag immer mit einem Glas Wasser zu beginnen, um den nächtlichen Flüssigkeitsverlust auszugleichen.

Regeneratives Verhalten fördern

  • Regenerationsscore

    Lebensstil, Ernährung und Schlaf sind entscheidend für die Gesundheit und die Regenerationsfähigkeit von Sportlerinnen und Sportlern. Der vorgestellte Regenerationsscore kann als Anreiz dienen, um Athletinnen und Athleten zu einem regenerativen und gesundheitsbewussten Verhalten zu ermutigen.

    Den Regenerationsscore mit Auswertungsvorlagen finden Sie in den Broschüren zum REGman-Projekt.

  • Durchführung und Messung

    Die Spielerinnen und Spieler notieren im Protokoll zu Hause, welche der beschriebenen Maßnahmen sie tagsüber durchgeführt oder angewandt haben. Ziel ist es, leistungssteigernde und regenerative Angewohnheiten durch das Erzielen von Punkten für sie attraktiver zu gestalten. Durch die Punktevergabe für einzelne Angewohnheiten wird die Vergleichbarkeit mit Mitspielerinnen und Mitspielern erhöht und sie schaffen einen fördernden Wettkampfcharakter.

    Gemessen und dokumentiert werden die Punkte für die durchgeführten Regenerationsmaßnahmen und die dadurch erzielte Tagesgesamtpunktzahl.

  • Gesunde Ernährung

    Proteinreiches Frühstück

    Ohne Frühstück in den Tag zu starten, führt zur Ausschüttung von Cortisol (Stresshormon). Ein proteinreiches Frühstück führt hingegen nachweislich zu einem konstanteren Blutzuckerspiegel und damit Energielevel sowie zur Ausschüttung des „Glückshormons“ Dopamin – wesentlich für Antriebssteuerung und Motivation. Einzige Ausnahme: Vor morgendlichem, aeroben Ausdauertraining kann das Frühstück verschoben und hinter die Trainingseinheit gelegt werden, um den Fettstoffwechsel anzuregen. Die Trainingseinheit sollte dabei jedoch nicht länger als 45 Minuten dauern.
     

    Drei Liter Wasser

    Die Empfehlung von drei Litern Wasser pro Tag ist als einfache Faustformel zu verstehen. Empfohlen werden 40 ml/kg Körpergewicht, was rechnerisch bei 75 kg schweren Spielerinnen oder Spielern genau drei Litern entspricht, wobei zuckerfreie Getränke gewählt werden sollten. Auf sprudelnde Getränke sollte vor und während des Trainings verzichtet werden. Schwitzen zu einem Verlust von Flüssigkeit und Elektrolyten. Daher sollten Getränke bei Trainingseinheiten, die über eine Stunde andauern, mit Elektrolyten (zum Beispiel Natrium = 1 g Kochsalz pro Liter Wasser) und Kohlenhydraten (zum Beispiel Saftschorle) angereichert sein.
     

    Drei Fäuste Gemüse

    Buntes Gemüse versorgt die Athletinnen und Athleten mit Mikronährstoffen und reduziert den Bedarf an Supplementen (Nahrungsergänzung). Für Basketballerinnen und Basketballer sind insbesondere B-Vitamine, Magnesium, Zink und Eisen wichtige Mikronährstoffe.
     

    Regenerationsshake nach dem Training

    Ein Shake aus Proteinen und Kohlenhydraten beugt nach dem Training der vermehrten Ausschüttung des Stresshormons Cortisol vor und regt den Regenerationsprozess, zum Beispiel durch Auffüllung der Glykogenspeicher, an. Regenerationsshakes aus natürlichen Zutaten wie frischem Obst (zum Beispiel Banane, Heidelbeeren, Himbeeren) sowie Quark-, Milch- und Molkeprodukten oder Wasser sind dabei grundsätzlich synthetischen Shakes aus Proteinpulver vorzuziehen.

    Faustformel: Kombination von 0,4 Gramm Protein und 0,8 Gramm Kohlenhydraten pro Kilogramm Körpergewicht.
     

    Kein Industriezucker und Alkohol

    Alkohol kann das Leistungspotenzial deutlich verringern. Zudem erhöht Alkohol die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol, das sich negativ auf die Tiefschlafphase und das Immunsystem auswirkt, den Aufbau und die Reparatur von Muskelfasern hemmt. Industriezucker führt nachweislich zu Entzündungen, zu einer schlechteren Durchblutung und einem schlechteren Nährstofftransport in die Muskulatur.

  • Guter Schlaf 

    Neun Stunden Schlaf

    Guter Schlaf ist die Voraussetzung für optimale Leistungsfähigkeit im Sport. Jede Stunde weniger Schlaf als die empfohlenen neun Stunden reduziert die Reaktionszeit um circa 3 Prozent pro Nacht.
     

    Schlaf vor 22.30 Uhr

    Die erste Schlafphase, zwischen 22.00 Uhr und 2.00 Uhr, dient vorrangig der physischen Erholung. In der zweiten Schlafphase, ab ca. 2.00 Uhr, findet eher die psychische Regeneration statt.
     

    Tipps für guten Schlaf

    • Mindestens eine Stunde vor dem Schlafen keinen Industriezucker (Süßigkeiten, Fruchtsäfte, Cola) und mindestens zwei Stunden vorher kein Koffein (Kaffee, Energy-Drinks, Cola, schwarzer Tee).
    • Mittagsschlaf (Powernap) ist leistungsförderlich, aber nicht länger als 30 Minuten.
    • Das Schlafzimmer sollte abgedunkelt und kühl sein. Es sollte 10 Minuten vor dem Zubettgehen gelüftet und die Bettwäsche regelmäßig gewechselt werden.
    • Künstliche Lichtquellen wie Notebooks, Fernseher und Smartphones gehören nicht ins Schlafzimmer.
    • Das Bett nur zum Schlafen und nicht zum Hausaufgaben machen, Essen oder Konsole spielen nutzen.
  • Aktive Erholung

    Regenerationsübungen mit der Faszienrolle (Foam Rolling Routine)

    Das Training mit der Faszienrolle entspannt und regt die Muskulatur zur schnelleren Regeneration an. Passende Übungen finden Sie in untenstehender Broschüre.
     

    Kontrastdusche

    Eine Kontrastdusche empfiehlt sich morgens und nach dem Training. Das bedeutet, zunächst so warm wie möglich duschen (bis 1 Minute) und danach so kalt wie es geht (bis 1 Minute). Diesen Wechsel dann für 3 bis 7 Durchgänge wiederholen. Die Kontrastdusche morgens mit kaltem Wasser und abends mit warmem Wasser beenden.
     

    Mobilisationsroutine

    Die Mobilisationsroutine ist als „indirekte Regeneration“ zu verstehen, bei der sie sich um „Schwachstellen“ der Spielerinnen und Spieler kümmern können. Hierbei stehen korrigierende Übungen zur Verbesserung der Beweglichkeit im Vordergrund, die dazu beitragen Überlastungsreaktionen entgegenzuwirken.

Diagnostik und Betreuung im Basketball

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