Präventionssymposium Fußball

Nach fast vierjähriger Präsenzpause, bedingt durch die Covid-19-Maßnahmen, fand am 1. April 2023 vor rund 200 Teilnehmenden wieder das Präventionssymposium Fußball im Volksparkstadion in Hamburg statt. Dieses wird mittlerweile traditionell gemeinsam mit dem BG Klinikum Hamburg und in Kooperation mit dem Norddeutschen Fußballverband veranstaltet.

Aufgrund der erwähnten Pause, gab es einiges Nachzuholen und es galt sich gegenseitig auf den neuesten Stand zu unterschiedlichen Themen der Verletzungsprävention im Fußball zu bringen. Damit war das Motto aller Vorträge und Praxisworkshops gesetzt, die Zeit war reif für ein Update! 

Unter den interdisziplinären Teilnehmenden aus dem bezahlten Amateur- und Profifußball, konnten die Moderatoren Dr. Helge Riepenhof und Hendrik Bloch auch Rolf Keppeler (Geschäftsführer des BG Klinikums Hamburg) und 
Dr. Holger Niese (alt. Vorsitzender Satzungsausschuss VBG, Ausschuss Prävention VBG, Justitiar beim Deutschen Olympischen Sportbund) begrüßen.

Namhafte Referenten auf der Bühne des Symposiums

Den inhaltlichen Startschuss ins Symposium gab Dr. Christian Klein, Sportreferent VBG, mit einem Update zum VBG-Sportreport, indem er aufzeigte, wie die erhobenen Daten wichtige Ableitungen für den Trainingsbetrieb liefern können.  Darauf aufbauend zeigten Pierre Houben (Athletiktrainer beim Hamburger SV) sowie Dr. Lisa Bode (Mannschaftsärztin beim Bundesligateam der SC Freiburg Frauen) und Robert Friedrich (Leiter Athletik beim Nachwuchs von RB Leipzig) worauf es bei der Verletzungsprävention im Männer-, Frauen- und Nachwuchsfußball ankommt.

Niklas Hennecke (ehemaliger Mannschaftsarzt des FC St. Pauli und Verbandsarzt des Deutschen Leichtathletik-verbands) und Matthias Keller (Leiter des OSINSTITUTS ortho & sport) zeigten anschaulich, wie die Erstversorgung auf dem Platz aussehen sollte, wie daraus die weitere Therapie eingeleitet wird und welche Konsequenzen sich letztlich aus einer funktionellen Diagnostik im Rehabilitationsprozess ergeben.

Kräfte, die auf den Körper wirken, errchnet aus Bewegungsdaten

Da in einem gesunden Körper bekanntlich ein gesunder Geist wohnt, rückte beim Präventionssymposium auch die Rolle des Gehirns in den Fokus. Dr. Florian Giesche (wissenschaftlicher Mitarbeiter der Goethe-Universität Frankfurt) gab einen wissenschaftlichen Überblick darüber, wie sich Prozesse im Gehirn nach einer Verletzung verändern und welche Potentiale kognitive Funktionen in der Verletzungsprävention haben können. Diesen Ball nahm Steffen Tepel (Head of Performance, Input1st GmbH neuro athletic academy) in seinem Praxisworkshop zum Neuroathletiktraining dankend auf. Dabei konnten die Teilnehmenden am eigenen Körper eindrucksvoll erfahren, wie sich durch einfache Übungen das Zusammenspiel von Auge, Gehirn und Motorik beeinflussen lässt.

Der zweite Praxisworkshop lieferte für die meisten Teilnehmenden einen neuen Blick in den Körper: Dr. Andreas Mühlbeier (Head of Sports Predimo GmbH, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster) und Thomas Hock (Sales Director Simi Reality Motion Systems GmbH) stellten dabei die Computermyographie vor, mit deren Hilfe sie aus Bewegungsdaten, die auf Gelenke und Muskeln wirkenden Kräfte berechnen können.

Nach einem intensiven Tag mit spannenden Vorträgen und interessanten Diskussionen wurde schnell klar, dies war nicht das letzte Update und alle Beteiligten freuen sich bereits auf die nächste Veranstaltung im Frühjahr 2024.