4. Präventionssymposium Eishockey
Der Fachkongress zu Themen der Vorbeugung von Verletzungen im Olympiapark München
Am 9. Mai veranstaltete die VBG in Kooperation mit dem Deutschen Eishockeybund (DEB) das 4. Präventionssymposium Eishockey, diesmal im Olympiapark in München.
Durch das Programm führten Norbert Moser, Koordinator des Präventionsfeldes Sport, gemeinsam mit Karl Schwarzenbrunner (Bundestrainer für Wissenschaft und Ausbildung) vom DEB. Den 45 Teilnehmerinnen und Teilnehmern wurden sieben spannende Vorträge rund um das Thema "Leistung verbessern – Verletzungen vermeiden“ geboten.
Zum Auftakt gab VBG Sportreferent Dr. Micha Pietzonka einen Überblick über Verletzungen im Eishockey und Möglichkeiten der Prävention. Anschließend berichtete Norbert Moser über den aktuellen Stand der Technik zu Eishockeybanden. Dieses Thema steht aktuell im Fokus der Eishockeywelt, da vor kurzem ein Eishockeyprofi bei einem Sturz in die Bande eine Querschnittslähmung vom Hals abwärts erlitten hat.
Fortgesetzt wurde mit dem Vortrag zum Thema Nackentraining von Frau Prof. Dr. Karen Zentgraf, die an der Universität Frankfurt im Bereich Bewegungs- und Trainingswissenschaft lehrt. Die Stärke der Nackenmuskulatur und deren bewusste oder unbewusste Ansteuerung ist unter anderem relevant, wenn es um starke Beschleunigungen beziehungsweise um Abbremsungen des Kopfs geht, wie das beispielsweise bei Bodychecks oder Kollisionen mit der Bande der Fall ist.
Frau Prof. Dr. Zentgraf referierte in ihrem zweiten Beitrag zum Thema „Individualisierte Leistungsentwicklung mit in:prove“. Für die Kader-Athletinnen und –Athleten von sieben olympischen Sportarten werden individuelle Leistungsparameter aus den Bereichen der Physiologie, der Trainings– und Bewegungswissenschaften, der Sozialwissenschaften und der Psychologie erhoben und bewertet. Zeigen sich hierbei Möglichkeiten, das Leistungsniveau der Sportlerinnen und Sportler zu verbessern, werden individuelle Interventionen erarbeitet. Von dieser Spitzenforschung sollen langfristig auch diejenigen profitieren, die nicht in einem Nationalkader aktiv sind.
Karl Schwarzenbrunner betonte die Wichtigkeit von Prävention im Alltag aller Sportlerinnen und Sportler.
Er ging hierbei insbesondere auf die – auch von der VBG genannten – Maßnahmen zu Erholung, Ermüdung und Regenerationsbedarf ein. Ein Exkurs zu Maßnahmen im Nachwuchsbereich rundete seinen Vortrag ab.
Den Abschluss der Vorträge bildeten zwei Themen, die im Eishockey – wie auch in anderen Sportarten – immer noch nicht die Beachtung finden, die notwendig wäre, damit die Sportlerinnen und Sportler ihren Sport sicher und gesund ausüben können.
Den Anfang machte Dr. Siegfried Marquardt zum Thema Zahngesundheit. Zähne und Gebiss sind nicht losgelöst vom übrigen Körper zu betrachten. Zahn- und Zahnfleischerkrankungen sowie Kieferprobleme können Auswirkungen auf das gesamte Muskel-Skelett-System sowie die Gesundheit des gesamten Körpers haben. So können bakterielle Infektionen im Mundbereich andere Entzündungen verursachen. Eine Fehlstellung des Kiefers, z.B. aufgrund schiefer Zähne, kann beispielsweise Nackenschmerzen verursachen; die Problematik kann aber auch tiefer reichen bis in die unteren Gliedmaßen zum Knie oder zu den Waden. Eine zahnmedizinische Beratung ist somit für alle Leistungssportlerinnen und -sportler sinnvoll.
Den Abschluss bildete Marion Sulprizio vom Psychologischen Institut der Deutschen Sporthochschule Köln. Ihr Vortrag betrachtete die psychologischen Aspekte im Sportbereich. Schwerpunkte waren hier eine kurze theoretische Grundlage sowie Daten zu tatsächlich vorhandenen psychischen Problematiken von Sportlerinnen und Sportlern. Zudem zeigte Sulprizio Möglichkeiten zur Stärkung der psychischen Resilienz auf.
Eine rege Beteiligung an den Diskussionsrunden zeigte, dass die Themen für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer praxisrelevant und gut gewählt waren. Eine Fortsetzung dieser erfolgreichen Veranstaltungsreihe ist geplant.
