Umgang mit traumatischen Ereignissen
Beschäftigte in Verkehrsunternehmen werden oft mit traumatischen Ereignissen konfrontiert. Wir unterstützen Sie im Ernstfall.
Beschäftigte in Verkehrsunternehmen werden oft mit Ereignissen und Unfällen wie beispielsweise Suizidfälle im Schienenverkehr, schweren Verkehrsunfällen mit Personenschaden oder Übergriffe auf Fahrausweisprüfende und Fahrbedienstete konfrontiert. Solche traumatischen Ereignisse lösen bei den Betroffenen oftmals schwere psychische Beeinträchtigungen aus. Je nach Schwere des Ereignisses und der persönlichen Reaktion resultieren hieraus lange Behandlungs- und Ausfallzeiten. Schwierigkeiten bei der Wiederaufnahme der Tätigkeit, Fahrdienstuntauglichkeit, Berufs- und Tätigkeitsaufgabe, Vermeidungs- oder Rückzugsverhalten können die Folge sein. Wichtige Informationen zu diesem Thema finden Sie im warnkreuz SPEZIAL Nr. 2 „Trauma und Psyche: Betreuung von Beschäftigten in Verkehrsunternehmen nach traumatischen Ereignisse“
Betriebliches Konzept bei traumatischen Ereignissen
Um die Folgen traumatischer Ereignisse zu reduzieren, ist ein betrieblich abgestimmtes Vorgehen erforderlich. Dies beinhaltet die Vorbereitung der Beschäftigten auf solche Ereignisse, die Betreuung der Betroffenen durch Erstbetreuende direkt nach einem Ereignis und das Vorgehen bei der Wiederaufnahme der Tätigkeit.
Kernelement des betrieblichen Konzeptes ist die Betreuung von Betroffenen direkt nach einem traumatischen Ereignis. Ausgebildete Erstbetreuende kümmern sich dabei um Kolleginnen und Kollegen und unterstützen diese in der ersten Zeit nach einem Trauma. Sie schirmen sie vor Ort ab, helfen situationsbezogen und bringen Sie in eine geschützte Umgebung, zum Beispiel ins familiäre Umfeld. Als Unternehmen kümmern Sie sich dann weiter um Ihre Beschäftigten und sorgen ebenso für eine Begleitung bei der Wiederaufnahme der Tätigkeit.
Die VBG unterstützt Sie hier mit verschieden Angeboten:
Beratung vor Ort
Wir beraten Sie bei der Erarbeitung betrieblicher Konzepte vor Ort. Sprechen Sie Ihre Aufsichtsperson in der Bezirksverwaltung an.
Innerbetriebliche Aus- und Fortbildung
Die innerbetriebliche Aus- und Fortbildung von Erstbetreuern und Erstbetreuerinnen bezuschusst die VBG mit 1.200,- Euro je Seminartag. Dafür sind die fachliche Beratung durch die VBG, ein betriebliches Betreuungskonzept sowie die Einhaltung der von der VBG geforderten Referentenqualifikation und der Ausbildungsinhalte notwendig. Anträge können formlos mit den beigefügten Unterlagen an oepnv-bahnen@vbg.de gestellt werden.
Weitere Informationen enthält das warnkreuz SPEZIAL Nr. 2 „Trauma und Psyche: Betreuung von Beschäftigten in Verkehrsunternehmen nach traumatischen Ereignisse“
In unseren Akademien bieten wir folgende Seminare an:
Konzepte für die Betreuung von Beschäftigten nach traumatischen Ereignissen in Verkehrsunternehmen (KBTEV)
Das Seminar gibt Ihnen Hinweise zu Reaktionen Betroffener, Folgen traumatischer Ereignisse und Maßnahmen zur Betreuung von Beschäftigten. Sie erarbeiten die Grundlagen betrieblicher Betreuungskonzepte und erstellen ein Konzept für Ihre Branche
Ausbildung zum Erstbetreuer im Verkehrsunternehmen: Betreuung nach traumatischen Ereignisse (QEB_V)
Im Seminar werden Personen ausgebildet, die innerbetrieblich als Erstbetreuende eingesetzt werden sollen. Sie erlangen die Handlungssicherheit für mögliche Einsatzfälle und können sich unmittelbar nach einem traumatischen Ereignis um die betroffenen Beschäftigten kümmern.
Workshop für ausgebildete Erstbetreuer aus Verkehrsunternehmen: Betreuung nach traumatischen Ereignisse (WPEHV)
Dieser Workshop richtet sich an Erstbetreuende, die bereits Erfahrung bei der Betreuung haben und bietet diesen Platz für den Erfahrungsaustausch. Elemente der Ausbildung werden wiederholt. Der Workshop wird von der VBG als Fortbildung anerkannt.
Lernprogramm Erstbetreuung
Die VBG hat in Zusammenarbeit mit der Hamburger Hochbahn AG und der VDV-Akademie ein Lernprogramm entwickelt, um Sie bei der innerbetrieblichen Ausbildung von Erstbetreuenden oder zur Sensibilisierung von Personen, die mit traumatisierten Beschäftigten Kontakt haben, zu unterstützen. Hier finden Sie alle Ausbildungsinhalte für Erstbetreuende. Das Lernprogramm kann im Rahmen der Ausbildung, zur Information oder zur Auffrischung des Wissens eingesetzt werden. Nutzen können Sie das Lernprogramm im Online-Campus der VBG.
Weitere Informationen
Branchenübergreifende Informationen finden Sie in der DGUV Information 206-017 „Gut vorbereitet für den Ernstfall!“ und der DGUV Information 206-023 „Standards der psychologischen Erstbetreuung (bpE) bei traumatischen Ereignissen“.
