Wildunfall

Unfälle mit Wildtieren

Kritische Situationen

  • Gesundheitsschäden durch Kollision des Fahrzeugs mit einem Wildtier
  • Gesundheitsschäden durch Folgeunfälle auf Grund von Kontrollverlust bei Ausweichmanövern

Mögliche Ursachen

  • Unangepasste Geschwindigkeit in Situationen, in denen Wildwechsel vorhersehbar ist
  • Unkontrolliertes Ausweichen vor einem Wildtier auf der Fahrbahn

Schutzmaßnahmen

Technische Schutzmaßnahmen:

  • Fahrzeuge mit Nachtsichtassistent verwenden

Organisatorische Schutzmaßnahmen:

  • Bei Bedarf richtiges Verhalten zur Vermeidung von Wildunfällen beziehungsweise bei einem Wildunfall in die Unterweisung aufnehmen
  • Nutzung von Informationsportalen zu Wildunfällen

Personenbezogene Schutzmaßnahmen:

  • Geschwindigkeit anpassen
  • Fahrbahnrand beobachten
  • Bei Sichtung von Wildtieren richtig verhalten (siehe Hintergrund)
  • Regelmäßige Fahrsicherheitstrainings

Hintergrundinformationen

Größere Wildtiere wie zum Beispiel Rehe oder Wildschweine können bei einer Kollision Schäden am Fahrzeug und in der Folge auch Verletzungen bei den Fahrzeuginsassen hervorrufen.


Wildunfälle durch angepasste Geschwindigkeit vermeiden

Die Auswirkungen einer solchen Kollision sind abhängig von der Aufprallgeschwindigkeit. Beim Befahren von Strecken, auf denen mit Wildwechsel gerechnet werden muss (zum Beispiel an Wald- und Feldrändern), sollte die Geschwindigkeit entsprechend angepasst werden, besonders dann, wenn durch Verkehrszeichen explizit vor Wildwechsel gewarnt wird. Somit verkürzt sich der Anhalteweg und damit auch die Wahrscheinlichkeit einer Kollision mit dem Wildtier. Ebenso wird die bei einer Kollision auf das Fahrzeug wirkende Energie reduziert und die Wahrscheinlichkeit beziehungsweise die Schwere einer Verletzung gesenkt (siehe auch Thema „Geschwindigkeit“).

 

Morgen- und Abenddämmerung sind besonders gefährlich


Der Großteil der Unfälle mit Wildtieren ereignet sich während der Morgen- und Abenddämmerung. Besonders während dieser Zeit sollte daher der Straßenrand auf Straßenabschnitten, die an Wald- oder Feldrändern vorbeiführen, aufmerksam beobachtet werden. Es existieren verschiedene Ansätze, um Wildtiere von der Querung von Straßen abzuhalten. Bisher konnte für keinen dieser Ansätze eine allgemeine Wirksamkeit wissenschaftlich nachgewiesen werden. Befindet sich ein Wildtier am Fahrbahnrand, muss immer damit gerechnet werden, dass das Tier die Fahrbahn betritt. Tiere können die Geschwindigkeit von Fahrzeugen nicht einschätzen und betreten unter Umständen auch dann die Fahrbahn, wenn sie ein Fahrzeug wahrgenommen haben. Wildtiere sind häufig in Gruppen unterwegs. Daher sollte mit nachfolgenden Tieren gerechnet werden.

 

Wie verhalte ich mich richtig

Wird ein größeres Wildtier entdeckt, sollte sofort kontrolliert gebremst werden. Zusätzlich ist es sinnvoll, das Licht abzublenden und zu hupen. Werden Wildtiere nicht durch das Fernlicht geblendet, können sie so gegebenenfalls in die Flucht geschlagen werden. Ist bei größeren Wildtieren eine Kollision trotz Gefahrenbremsung nicht zu vermeiden, sollten keine Ausweichmanöver unternommen werden. Diese führen häufig zu Kollisionen mit dem Gegenverkehr oder Bäumen am Fahrbahnrand. Dabei entstehen dann oft schwerere Folgen als beim Zusammenprall mit dem Wildtier. Im Moment eines nicht zu vermeidenden Zusammenpralls mit einem Wildtier sollte das Lenkrad gut festgehalten werden.

 

Was tun nach einem Unfall mit Wildtieren

Nach einem Unfall mit einem größeren Wildtier ist zunächst die Unfallstelle abzusichern (siehe Thema „Verkehrsunfall“). Der Unfall muss dann immer der Polizei gemeldet werden. Fliehen Tiere nach dem Unfall, diese nicht verfolgen, sondern der Polizei die Fluchtrichtung mitteilen. Angefahrene Tiere sollten nicht angefasst werden, da ein Risiko für Verletzungen und Infektionen besteht. Auf keinen Fall dürfen tote Tiere mitgenommen werden, da dies den Tatbestand der Wilderei erfüllen kann. Nach der Unfallaufnahme stellt die Polizei auch eine Bescheinigung zur Vorlage bei der Versicherung aus.

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