Müder Autofahrer

Müdigkeit im Straßenverkehr

Wer beim Autofahren Anzeichen von Müdigkeit ignoriert, gefährdet nicht nur sich, sondern auch die andern Verkehrsteilnehmenden. Das Unfallrisiko wird deutlich erhöht.

Kritische Situationen

  • Gesundheitsschäden durch Kollision des Fahrzeugs mit einem Hindernis/anderen Fahrzeug

Mögliche Ursachen

  • Sekundenschlaf
  • Unzureichende Aufmerksamkeit für das Verkehrsgeschehen

Schutzmaßnahmen

Technische Schutzmaßnahmen:

  • Müdigkeitswarnsysteme

Organisatorische Schutzmaßnahmen:

  • Regelmäßige Pausen nach zwei bis drei Stunden Fahrt
  • In Nächten vor einer Verkehrsteilnahme ausreichend Schlafzeiten einplanen
  • Ausreichende Ruhezeiten zwischen Arbeitsschichten einplanen

Personenbezogene Schutzmaßnahmen:

  • Nur ausgeschlafen am Straßenverkehr teilnehmen
  • Bei beginnender Müdigkeit Pausen einlegen

Hintergrundinformationen

Ursachen für Müdigkeit

Müdigkeit kann verschiedene Ursachen haben. Sie kann auf Ein- und Durchschlafstörungen beruhen, die durch verschiedene äußere (zum Beispiel Versorgung von kleinen Kindern) oder innere (beispielsweise Sorgen) Faktoren ausgelöst werden. Werden solche Schlafstörungen chronisch, sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen, da Schlafstörungen das Risiko für eine Reihe von Erkrankungen erhöhen. Daneben gibt es auch weitere behandlungsbedürftige Schlafkrankheiten wie beispielsweise Schlafapnoe, die zu Müdigkeit führen können.

Für einen erholsamen Schlaf ist eine wirksame Schlafhygiene entscheidend. Der Konsum von Alkohol und schweren Mahlzeiten kann beispielsweise zu Ein- und Durchschlafproblemen führen. Körperliche Aktivität ist in der Regel förderlich für den Schlaf. Kurz vor dem Einschlafen sollte aber Sport vermieden werden. Auch Licht kann durch seine Wirkung auf den körperlichen Hormonhaushalt den Schlaf beeinflussen. Besonders der Blauanteil des Licht kann den Schlaf stören. Daher sollten vor dem Einschlafen der Blick aufs Handy oder Tablet unterbleiben. Auch das Einschlafen vor dem Fernseher kann den Schlaf negativ beeinflussen.

 

Auswirkung von Schichtarbeit

Die aktuelle arbeitswissenschaftliche Studienlage weist darauf hin, dass eine schlechte Gestaltung der Arbeitszeit zu Schlafproblemen und Müdigkeit führen kann. Besonders eine Verkürzung der Ruhezeit von 11 Stunden zwischen zwei Arbeitsschichten scheint diverse negative Auswirkungen auf die Betroffenen zu haben, unter anderem eine erhöhte Müdigkeit. Verkürzungen der Ruhezeit sind häufig mit einer überlangen täglichen Arbeitszeit oder Überstunden assoziiert. Solche problematischen Arbeitszeitgestaltungen werden von arbeitswissenschaftlichen Studien häufig im Zusammenhang mit Schichtarbeit beobachtet. Es gib aber auch erste Hinweise, dass ähnliche Effekte in Berufen ohne Schichtarbeit auftreten.

 

Medikamente als Ursache von Müdigkeit

Neben Schlafmangel kann auch die Einnahme von Medikamenten zu Müdigkeit führen. Soll während der Einnahme von Medikamenten ein Fahrzeug geführt werden, so sollten die möglichen Auswirkungen auf die Fahrtüchtigkeit mit verordnenden Ärzten oder Apothekern abgeklärt werden. Auch die Beipackzettel geben über eine Beeinträchtigung der Verkehrstüchtigkeit Auskunft.

Wird bei der Teilnahme am Straßenverkehr eine beginnende Ermüdung festgestellt, sollte unbedingt eine Pause eingelegt werden. Dabei kann Bewegung an der frischen Luft helfen, die Müdigkeit zu bekämpfen. Auch ein Kurzschlaf kann hier hilfreich sein. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass der Kurzschlaf nicht länger als 20 Minuten dauert. Ein längerer Schlaf ist nicht zu empfehlen, da dann ein Eintritt in die REM-Schlafphase wahrscheinlicher wird. Dies wirkt dem Erholungseffekt entgegen. Vor dem Schlafen eine Tasse Kaffee zu trinken kann auch hilfreich sein, da das Koffein erst nach circa 30 Minuten wirkt.

DVR-Kampagne "Vorsicht Sekundenschlaf!!

Nur wer ausgeschlafen und konzentriert unterwegs ist, schützt sich und andere Verkehrsteilnehmer und kommt sicher am Ziel an. Die Kampagne möchte auf die Gefahren von Müdigkeit im Straßenverkehr aufmerksam machen und Wege aufzeigen, dieses Risiko zu minimieren.