1 Umgang mit Druckgasflaschen
2 Bauart und Kennzeichnung
3 Transport
4 Lagerung
5 Anschluss und Armaturen
6 Weitere Informationen
Druckgasflaschen sind dünnwandige mit Druck beanspruchbare Stahlbehälter. Durch unsachgemäßen Umgang mit Druckgasflaschen besteht eine erhöhte Brand-, Explosions- und Unfallgefahr. Deshalb sind folgende Hinweise beim Umgang mit Druckgasflaschen unbedingt zu befolgen:
Prüfung:
In festgelegten Zeitabständen müssen alle Flaschen von Sachverständigen der technischen Überwachung einer zugelassenen Überwachungsstelle (z. B. TÜV) geprüft werden.
Kennzeichnung:
An jeder Gasflasche sind auf ihrer Schulter oder bei Flüssiggasflaschen auf einem fest angebrachten Typenschild die wichtigsten Daten eingeprägt:
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Sie dürfen nur mit der auf der Flasche angegebenen Gasart gefüllt werden. Die Gasflasche ist durch einen Farbanstrich an der Flaschenschulter oder durch Ganzanstrich nach Farbkennzeichnung von Gasflaschen gekennzeichnet.
Hier einige Beispiele der farblichen Kennzeichnung von Druckgasflaschen.
Stickstoff
Kohlendioxid
Xenon, Krypton, Neon
Wasserstoff
Formiergas (Gemisch Stickstoff/Wassertoff)
Gemisch Argon/Kohlendioxid
Anmerkungen:
Der zylindrische Flaschenmantel kann verschiedene Farben aufweisen, von denen eine farblich dargestellt ist und die andere(n) in Klammern erwähnt ist (sind).
Eine besondere Aufmerksamkeit ist dem Transport von Druckgasflaschen zu widmen. Hierzu sind folgende Sicherheitshinweise unbedingt zu beachten:
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Bei falscher Lagerung von Druckgasflaschen besteht eine erhöhte Brand- und Explosionsgefahr. Sowohl bei der Lagerung in Gebäuden wie auch im Freien gibt es vorgeschriebene Sicherheitsanforderungen. |
Im Gebäude:
Unzulässig ist die Lagerung von Druckgasflaschen in:
Bei Lagerung von Druckgasflaschen ist folgendes zu beachten:
Lagerräume:
Folgende Voraussetzungen werden an Lagerräume für Druckgasflaschen in Gebäuden gestellt:
Lagerung und Entnahmestelle |
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Im Freien:
Allgemeine Hinweise
Unzulässig ist die Lagerung von Druckgasflaschen im Freien in
Lager:
Folgende zusätzliche Anforderungen werden an Lager für Druckgasflaschen im Freien gestellt:
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Um eine Verwechslung der Gasflaschen und der Anschlussleitungen auszuschließen, besitzen unterschiedliche Gase verschiedene Anschlüsse. Acetylenflaschen werden über einen Bügelanschluss, Sauerstoffflaschen mit einem normalen Rechtsgewinde angeschlossen.
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Autogen-Acetylen- |
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Autogen-Sauerstoff- |
Über den Druckminderer und die Gasschläuche gelangen die Gase zu den Brennern. Die Druckminderer begrenzen den in den Flaschen herrschenden Druck, um die Gase sicher weiterleiten und verarbeiten zu können.
Bei Acetylen stellt dies auch sicher, dass sich das Gas nicht unter Druck in den Schläuchen zersetzen kann und es zum Bersten der Schläuche kommt.
Der Sauerstoff wird dabei von etwa 200 bar auf einen verwendbaren Betriebsdruck gebracht. Bei dieser erheblichen Druckreduzierung entspannt sich das Gas und kühlt stark ab. Dadurch können die Armaturen vereisen. Ein vereister Druckminderer darf nur mit heißem Wasser, Dampf oder Warmluft aufgetaut werden und niemals mittels einer Flamme!
Wegen der Gefahr einer Selbstentzündung durch Sauerstoff, müssen sämtliche Armaturen, Schläuche und Werkzeuge für Sauerstoff frei von Öl, Fett und Verschmutzungen sein.
Zur besseren Unterscheidung sind auch Schläuche farblich gekennzeichnet. Sauerstoffschläuche sind blau, Schläuche für brennbare Gase wie Acetylen oder Flüssiggas sind rot.
Schläuche, Kupplungen und Schlauchschellen müssen immer dicht geschlossen montiert sein, da sonst durch Leckagen Gas unkontrolliert ausströmt und es zu Bränden und Explosionen kommen kann.
Der feste Sitz der Schlauchschellen und der einwandfreie Zustand der Schläuche soll täglich überprüft werden. Um Beschädigungen der Schläuche vorzubeugen müssen diese immer so verlegt werden, dass sie nicht in Verkehrswegen überfahren werden oder an Ecken und Kanten scheuern.
Schläuche und Brenner dürfen nicht an der Flasche oder dem Druckminderer aufgehängt werden, da dadurch Druckminderer oder Schläuche leicht beschädigt werden können. Für das Ablegen des Brenners eignet sich am besten eine Aufhängegabel.
Handhabung Flaschenventil
Das Flaschenventil ist vor dem Anschließen des Druckminderers kurzzeitig etwas zu öffnen, um eventuell vorhandene Verunreinigungen auszublasen. Die Ausblasrichtung muss mit ausreichendem Abstand zu Personen erfolgen.
Flaschenventile müssen langsam geöffnet werden, um einen schlagartigen Druckanstieg zu vermeiden. Vor dem Anschluss des Druckminderers sind alle Dichtungen zu prüfen. Beschädigte Dichtungen dürfen auf keinen Fall durch andere Dichtungen, z. B. aus dem Heizungsbau oder der Wasserinstallation ersetzt werden.
Bei längeren Arbeitsunterbrechungen, z. B. in der Mittagspause, sind die Flaschenventile zu schließen.
In engen Räumen muss sogar zusätzlich das Restgas aus den Schlauchleitungen gefahrlos ausgelassen werden. Brenner und Schläuche sind aus dem Raum zu entfernen.
Verhalten bei Bränden von Druckgasflaschen
Umgang mit Acetylenflaschen