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Raus aus dem Schatten des älteren Bruders

Felix Nmecha vom VfL Wolfsburg im Ligaduell gegen Union Berlin. Wolfsburg, März 2023 © Imago Images: Nordphoto

Porträt des Wolfsburger Mittelfeldspielers Felix Nmecha

Am Samstag steht für das DFB-Team gegen Peru das erste Länderspiel in diesem Jahr an. Neu im Kader ist der 22-jährige Felix Nmecha, der aufgrund seiner starken Leistungen in dieser Saison von Bundestrainer Hansi Flick nominiert wurde. Wir schauen uns den Spieler vom VfL Wolfsburg vor seinem möglichen Nationalelf-Debüt genauer an.

DFB-Team statt Three Lions 

2007 wanderte der Sohn eines nigerianischen Vaters und einer deutschen Mutter mit seiner Familie nach England aus, wo er seine ersten Erfahrungen im Fußball machte. Als Kind kam er in die Jugendabteilung von Manchester City und durchlief dort bis zur U19 alle Jugendmannschaften. Im Januar 2019 wurde Felix im Halbfinalrückspiel des EFL-Cups gegen den Drittligisten Burton Albion von Pep Guardiola erstmals bei den Profis eingesetzt. Durch die Covid-Pandemie und eine Verletzung, kam er in der Saison 20/21 lediglich auf vier Einsätze – trotzdem konnte er zu Beginn der Saison 2020/21 direkt wieder überzeugen und feierte schließlich im November 2020 sein Champions-League-Debüt.

Folglich rückte für Felix die Entscheidung näher, für welche A-Nationalmannschaft er künftig einmal auflaufen werde. Mit Nigeria, England und Deutschland hätte der heute 22-Jährige theoretisch drei Optionen gehabt. Allerdings kamen realistisch gesehen nur die beiden "Big-Nations" England und Deutschland in Frage. Ähnlich wie bei Bayern-Juwel Jamal Musiala setzte sich der DFB bei Felix Nmecha durch und lotste den offensiven Mittelfeldspieler in die Kreise der deutschen Nationalmannschaft.


Vom Joker zum Leistungsträger 

Trotz seines unbestrittenen fußballerischen Könnens stand Felix, besonders seit seinem Wechsel zur Saison 2021/22, immer wieder im Schatten seines großen Bruders Lukas Nmecha. Während der 24-jährige Mittel-stürmer schon länger eine feste Größe beim VFL Wolfsburg ist, reichte es für den Jüngeren der Brüder in seiner Anfangszeit nur zu Joker-Einsätzen. Trainer Niko Kovac verriet in einem Interview nach dem 1:0-Auswärtssieg am vergangenen Wochenende über seinen Schützling: "Am Anfang der Saison fragte er mich, ob er woanders hinkönne, um mehr zu spielen. Ich sagte ihm dann, dass er nicht wegkommt, weil ich in ihm enormes Potential sehe."

Offenbar war es ein kluger Schachzug, den Youngster im Sommer nicht wechseln zu lassen, denn seither ist er aus der ersten Elf der Wolfsburger nicht mehr wegzudenken: In der laufenden Saison konnte er zwei Treffer erzielen und bereitete vier weitere vor. Mittlerweile ist auch Felix Nmecha ein fester Bestandteil und Leistungs-träger beim Tabellensiebten der Bundesliga und steht längst nicht mehr im Schatten seines zwei Jahre älteren Bruders.


Heim-EM 2024 im Blick 

Nach seiner jüngsten Nominierung für den DFB-Kader möchte Felix Nmecha nun auch in der Nationalmannschaft Vollgas geben. Als Debütant wird er Ehrgeiz, Spielwitz und natürlich auch ein wenig Glück brachen, um sich im Nationaltrikot beweisen zu können. Denn gerade im zentralen offensiven Mittelfeld hat Felix mit Spielern wie Wirtz oder Musiala eine unfassbar starke Konkurrenz. Trotzdem verfügt auch der Wolfsburger zweifelsohne über eine enorme fußballerische Klasse, weshalb es ihm durchaus zuzutrauen ist, dass er sich in den kommenden Wochen und Monaten weiter für die Heim-EM empfehlen kann.


Seine erste Gelegenheit auf einen Nationalelf-Einsatz hat Felix Nmecha am Samstagabend gegen Peru. Wir sind schon sehr gespannt inwiefern Bundestrainer Hansi Flick den möglichen Debütanten sowohl in der kommenden Länderspielpause als auch in den künftigen Länderspielen einsetzen wird.


Quelle: Gokixx

Foto: Imago Images/Nordphoto