Was kommt danach?
Tamás Szántó wurde in der Akademie von Rapid Wien ausgebildet. Mit nur 17 Jahren machte er für die Zweitvertretung der Rapider sein erstes Spiel im Herrenbereich. Sein Debüt in der österreichischen Bundesliga gab er als 20-Jähriger im Juli 2016 unter Trainer Mike Büskens. In seiner Premierensaison absolvierte er 29 Spiele und erzielte 5 Tore. Das brachte ihm nicht nur viel Lob ein, sondern sorgte auch für eine Vertragsverlängerung bis 2021.
Die nachfolgende Saison startete für den ungarischen Junioren-Nationalspieler jedoch sehr bitter: Szántó zog sich einen Leistenbruch zu und musste erstmalig mehrere Monate pausieren. Über Einsätze bei den Amateuren konnte er sich zunächst zu den Profis zurückkämpfen. Allerdings kamen nur 6 weitere Ligaspiele hinzu. Im März 2018 erlitt Tamás Szántó bei einer Kniebeuge einen Knorpelschaden im Knie, von dem er sich nicht wieder erholen sollte.
Einen letzten Comeback-Versuch startete Szántó in der Vorbereitung auf die Saison 2020/2021. Doch die Verletzung war so schwerwiegend, dass er seine Profi-Karriere mit 25 Jahren beenden musste. Genug vom Fußball hat Szántó trotzdem noch nicht: Er studiert zukünftig Sport und wurde von seinem Verein als Nachwuchstrainer eingestellt.
„Tamás wird in der Akademie in verschiedenen Bereichen lernen können und ich bin sicher, dass er für viele Aufgaben geeignet ist. Wir alle freuen uns, dass Tamás Szanto dem Verein erhalten bleibt.“, erklärte Rapid Wiens Sportdirektor Zoran Barisic zum Verbleib.
Tamás Szántó wäre nicht der erste Fußballprofi, der seine Karriere verletzungsbedingt frühzeitig beenden muss, um danach eine erfolgreiche Karriere abseits des Platzes zu starten. Ein berühmtes Beispiel ist Uli Hoeneß. Auch er musste seine aktive Karriere aufgrund einer schweren Verletzung früh beenden: Mit gerade einmal 27 Jahren wurde er zum jüngsten Manager der Bundesliga-Geschichte und ist maßgeblich für viele Erfolge des FC Bayern München verantwortlich gewesen. Auch Trainer Julian Nagelsmann konzentrierte sich früh auf seine Trainerlaufbahn, nachdem er im Alter von 20 Jahren seine Fußballschuhe an den Nagel hängen musste.
Die aktive Fußballkarriere währt nicht ewig. Und wie das Beispiel von Tamás Szántó zeigt, kann sie viel früher beendet sein als angenommen. Eine schwerwiegende Verletzung könnte auch jedem von euch widerfahren. Wichtig ist es, sich davon nicht unterkriegen zu lassen. Dann kann es mit einer Karriere abseits des Platzes klappen.
Quelle: Gokixx
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