High-Tech-Spielgeräte und verlängerte Transfer-Zeit
Vor acht Jahren, bei der FIFA Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien, debütierte die Torlinientechnologie. Schon damals wurde über die Implementierung eines Nano-Chips in den Spielball nachgedacht, doch hochpräzise Kamerasysteme erhielten letztlich den Vortritt. Seitdem hat sich der moderne Fußball an weiteren Technologien wie dem VAR bedient, um in kritischen Situationen faire und nachvollziehbare Entscheidungen zu treffen.
Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar erwartet uns nun eine zukunftsträchtige Technologie: Der WM-Spielball Al Rihla von Adidas bekommt einen Sensor im Ball-Zentrum, der 500-mal pro Sekunde Daten an das Videocenter, wo VAR, Trainerstaff und Übertragungsmedien Zugriff erhalten, übermittelt. Sinn und Zweck des modifizierten Spielgeräts ist eine verbesserte Entscheidungskraft in Abseitssituationen. Gepaart mit jeweils zwölf speziellen Tracking-Kameras in den WM-Stadien, die den Ball und bis zu 29 Datenpunkte jedes Spielerkörpers 50-mal pro Sekunde erfassen, lässt sich die Spielsituation beim Abspiel genauer und schneller definieren.
So präzise das Programm auch sein mag, das letzte Wort bei einem vermeintlichen Abseits hat immer noch eine menschliche Instanz, wie FIFA-Schiedsrichterchef Pierluigi Collina erläutert: „Ich habe von Roboter-Schiedsrichtern und ähnlichen Dingen gelesen. Das ist aber nicht der Fall. Die Schiedsrichter treffen weiterhin die Entscheidungen, haben lediglich eine neue technische Hilfe.“
Anfang Juli, eröffnete das Sommer-Transferfenster der Bundesliga. In der sogenannten Wechselperiode I haben die Bundesligavereine grundsätzlich bis Ende August Zeit, ihre Neuzugänge anzumelden. Transfers, die schon vorher vollendet wurden, wie etwa der von Sadio Mane zu den Bayern oder Karim Adeyemi zum BVB, können somit erst ab dem 1. Juli offiziell eingetragen werden. Eine Sonderregelung gilt für vereinslose Spieler, die sich in der sogenannten Wechselperiode II innerhalb der laufenden Saison einem Verein anschließen wollen.
Dieses Jahr hat sich die DFL entschieden, den Deadline Day der Bundesliga, ursprünglich immer am 31. August angesetzt, dem Großteil der europäischen Top-Ligen gleichzustellen, sodass das Sommer-Transferfenster 2022 einen Tag später einheitlich am 1. September um 18 Uhr schließt.
„Die Transferperiode wird damit an das diesjährige Wechsel-Zeitfenster anderer europäischer Top-Ligen angepasst, um einen Wettbewerbsnachteil für die Klubs der Bundesliga und 2. Bundesliga im Vergleich zu Konkurrenten aus diesen Ländern zu vermeiden und noch Transfers an diesem Tag zu ermöglichen.“
Damit reiht sich die Bundesliga in das Zeitfenster von La Liga, Serie A und Ligue 1 ein. Einziger Ausreißer der Top-5 Ligen ist die Premier League, die dem straffen Zeitplan der Winter-WM-Ansetzung zuvorkam und bereits ab dem 10. Juni 2022 die ersten Transfers registrierte. Wechselschluss ist dort aber weiterhin zum 1. September.
Quelle: Gokixx
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