Fußball im Vergleich mit anderen Sportarten
Das Basketballspiel zeichnet sich durch schnelle Richtungswechsel, wenig Körperkontakt und viele Sprünge aus. Deswegen ist es wenig verwunderlich, dass das Sprunggelenk die am häufigsten verletzte Körperregion im Basketball ist. Denn durch die Eigenschaften des Spiels, wird es besonders beansprucht. Wie bereits in einem vorherigen Artikel unserer Serie erwähnt, ist im Fußball der Oberschenkel, die am häufigsten verletze Körperregion. Auffällig ist, dass Basketballspieler in der Saison 2018/19 durchschnittlich weniger Verletzungen erlitten als Fußballspieler: So verletzte sich ein Basketballspieler im Durchschnitt 1,8 Mal in der Saison und ein Fußballspieler 2,7 Mal. Auch der Anteil der eingesetzten Spieler, die sich in der untersuchten Spielzeit verletzt haben, ist im Basketball deutlich geringer (66,2 %) als im Fußball (82,7 %). Setzt man allerdings die Anzahl der Verletzungen in Relation zu den Wettkampfstunden, gab es im Basketball 79 Verletzungen pro 1.000 Stunden Wettkampf. Im Fußball lag diese Quote bei 50,4 Verletzungen. Grundlage für diese Rechnung ist die unterschiedliche Spielzeit in den Sportarten. Die reguläre Spielzeit beim Basketball in Deutschland beträgt 40 Minuten (4 x 10 Minuten), was deutlich unter der regulären Spielzeit im Fußball liegt. Mithilfe der Verletzungen pro 1.000 Stunden können die Sportarten trotz unterschiedlicher Spielzeiten verglichen werden.
Sowohl im Handball als auch im Fußball betrug die durchschnittliche Ausfallzeit pro erlittener Verletzung 13 Tage. Allerdings verletzten sich Handballspieler in der Saison 2018/19 weniger (2,2 Mal) als Fußballer. Auch der Anteil der eingesetzten Spieler, die sich verletzt haben war im Handball geringer (73 %). Betrachtet man jedoch wieder die Anzahl der Wettkampfverletzungen pro 1.000 Stunden Wettkampf, ist dieser Wert im Handball mit 75,6 Verletzungen pro 1.000 Stunden Wettkampf höher als im Fußball. Der Anteil der Verletzungen, die durch ein gegnerisches Foulspiel mitverursacht wurden und die Häufigkeit von Non-Kontakt-Verletzungen sind in beiden Sportarten ähnlich. Wie im Basketball ist das Sprunggelenk, die im Handball am häufigsten verletzte Körperregion.
Ein wesentlicher Unterschied zwischen Fußball und Eishockey ist die Häufigkeit von Non-Kontakt-Verletzungen im Wettkampf. Das heißt der Anteil der Verletzungen, die ohne gegnerische Einwirkung (Zweikampf, Foul, etc.) entstanden sind. Im Eishockey beträgt dieser gerade einmal 4,3 Prozent. Demnach sind fast alle Verletzungen auf einen Zweikampf oder ein Foul zurückzuführen. Dagegen ist im Fußball fast jede vierte Verletzung (23,6 %) ohne gegnerische Einwirkung entstanden. Mit einer durchschnittlichen Ausfallzeit von 17 Tagen pro erlittene Verletzung, fiel man im Eishockey, im Vergleich zu allen anderen betrachten Sportarten, am längsten pro Verletzung aus. Der Kopf ist die am häufigsten verletzte Körperregion und die Gehirnerschütterung, die am häufigsten beobachtete Einzeldiagnose im Eishockey. Im Vergleich zum Fußball verletzten sich Eishockey-Spieler 2018/19 durchschnittlich weniger (2,2 Mal) und der Anteil der eingesetzten Spieler, die sich verletzt haben, war etwas geringer (76,6 %).
Zusammenfassend kann man sagen, dass der Fußball die Sportart mit der höchsten durchschnittlichen Anzahl an Verletzungen pro eingesetzten Spieler ist und auch den höchsten Anteil der eingesetzten Spieler aufweist, die sich verletzt haben. Pro 1.000 Stunden Wettkampf, wurden im Fußball allerdings die geringste Anzahl an Wettkampfverletzungen analysiert. Um diese Zahlen weiter zu reduzieren, ist Präventionsarbeit essenziell.
Quelle: Gokixx
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