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Gefährlicher als Basketball und Eishockey?

Göppingens Rückraumspieler Sebastian Heymann verlässt im Spiel gegen TSV Hannover-Burgdorf verletzt das Spielfeld. Göppingen, April 2022 © Imago Images/Pressefoto Baumann

Das Verletzungsrisiko im Fußball im Vergleich zu anderen Sportarten

Im abschließenden Artikel unserer Sportreport-Serie zeigen wir euch, wie der Fußball im Vergleich mit anderen Sportarten abschneidet. Handelt es sich um einen überdurchschnittlich gefährlicheren Sport? Oder ist das Risiko sich beim Handball oder Eishockey zu verletzen höher? Hier kommen die Antworten.

Fußball vs. Basketball

Basketball zeichnet sich durch schnelle Richtungswechsel, wenig Körperkontakt und viele Sprünge aus. Daher ist es wenig verwunderlich, dass bei dieser Sportart das Sprunggelenk, das am häufigsten verletzte Körperteil ist. Im Fußball ist es dagegen der Oberschenkel, der regelmäßig Probleme bereitet. Auffällig ist, dass Basketballspieler in der Spielzeit 2019/20 durchschnittlich weniger Verletzungen erlitten als Fußballspieler: So verletzten sich Basketballspieler im Durchschnitt 1,6 Mal in der Saison, Fußballspieler erwischte es hingegen durchschnittlich 2,5 Mal. Auch der Anteil der eingesetzten Spieler, die sich in der Saison verletzt haben, ist im Basketball mit 66,2 Prozent deutlich geringer als im Fußball (81,3 Prozent). Setzt man allerdings die Anzahl der Verletzungen in Relation zu den Wettkampfstunden, dann gab es im Basketball 93 Verletzungen pro 1.000 Stunden Wettkampf und im Fußball lediglich 41,4 Verletzungen pro 1.000 Stunden Wettkampf. Während sich im Fußball Verteidiger am häufigsten verletzen, sind es im Basketball die Power Forwards und Center.


Fußball vs. Eishockey

Eishockey ist ein sehr robuster und körperbetonter Sport, bei dem es häufig zu Kollisionen kommt. Nicht umsonst wird dabei der Kopf am häufigsten in Mitleidenschaft gezogen. Vor allem Gehirnerschütterungen treten beim Eishockey regelmäßig auf. Verletzungen der unteren Extremitäten, wie sie beim Fußball dominieren, stehen hier nicht im Vordergrund. Kopfverletzungen entstehen fast immer aus einem Körperkontakt. Verletzungen ohne Gegnereinwirkung sind im Eishockey, im Gegensatz zum Fußball, eine Rarität. Ebenso wie beim Basketball, sind Eishockey-Spieler mit durchschnittlich 1,6 Verletzungen pro Saison seltener außer Gefecht gesetzt, als Fußballer. Mit 94,6 Verletzungen pro 1.000 Wettkampfstunden ist Eishockey allerdings der Sport mit den meisten Verletzungen der vier untersuchten Sportarten. Ähnlich wie beim Basketball müssen rund zwei Drittel der Eishockeyspieler mindestens einmal verletzungsbedingt pausieren und genau wie beim Fußball sind es die Abwehrspieler, die am meisten einstecken müssen.


Fußball vs. Handball

Anders als man es vielleicht vermutet hätte, sind es keine Schulter- oder Arm-Verletzungen, die im Handball vorrangig auftreten, sondern genau wie beim Basketball Sprunggelenksverletzungen. Mit 1,9 Verletzungen pro Spieler und Saison liegt der Durchschnittswert beim Handball allerdings höher als im Basketball. Auch wenn hier ebenfalls rund zwei Drittel der Spieler wegen einer Verletzung im Laufe einer Saison ausfallen. Auf 1.000 Wettkampfstunden hochgerechnet ereignen sich im Handball (72,5) wesentlich weniger Verletzungen als im Basketball und Eishockey, aber dennoch mehr als im Fußball (41,4). Die Position des Kreisläufers ist im Handball diejenige mit dem größten Verletzungsrisiko.


Verletzungen und Sport gehören zusammen. Das ist leider ein Fakt. Man wird es aber nie schaffen, das Risiko für Verletzungen komplett auszuschalten. Um dieses weiter zu reduzieren, ist Präventionsarbeit von essenzieller Bedeutung. Ein Thema, dem sich die VBG auch in Zukunft in ihren Sportmedien und -angeboten widmen wird.


Quelle: Gokixx

Foto: Imago Images/Pressefoto Baumann