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Diese Spielsituationen führen zu Verletzungen

Lukas Hinterseer vom VfL Bochum greift sich im Zweitliga-Spiel gegen Darmstadt 98 an den Unterschenkel. Bochum, November 2018

Gegnerischer Ballbesitz und Vorwärtsdrang sind Risikofaktoren

Wer war im Ballbesitz, als sich eine Verletzung ereignete? Befand sich der betroffene Spieler im Gegenpressing oder war es eine Standardsituation, bei der er sich verletzte? Spannende Fragen, die der VBG-Sportreport 2018 für die untersuchte Saison 2016/17 beantwortet. Wir fassen die wichtigsten Aussagen zusammen.

Hohe Anfälligkeit bei gegnerischem Ballbesitz

Wie der VBG-Sportreport aufdeckte, ereignen sich die meisten Verletzungen im offensiven und defensiven zentralen Mittelfeld. Als Grund dafür sind sicherlich die vielen Ballaktionen sowie Zweikämpfe in diesem Bereich des Spielfelds zu nennen.

Hinsichtlich des Verletzungszeitpunktes im Spielverlauf lassen sich weder über alle Verletzungen, noch für bestimmte Verletzungsarten Schwerpunkte identifizieren. Es bestehen jedoch direkte Zusammenhänge zwischen der Spielphase und dem Verletzungsgeschehen: Die meisten Verletzungen ereignen sich, während der verletzte Spieler selbst im Ballbesitz ist sowie in Spielsituationen gegen den Ball. Hier eine Übersicht, die auf den Ballbesitz zum Verletzungszeitpunkt eingeht:

  • Verletzter Spieler: 39,6 %
  • Eigene Mannschaft: 13,1 %
  • Gegnerische Mannschaft: 41,6 %
  • Kampf um den Ball: 5,7 %

Kopfverletzungen ereignen sich am häufigsten bei defensiven Standardsituationen, Oberschenkelverletzungen bei eigenen Kontern, Knieverletzungen überwiegend im freien Spiel gegen und Fußverletzungen im freien Spiel mit dem Ball. 


Bewegungsmuster und damit zusammenhängende Verletzungen

Hinsichtlich der Spielaktionen sowie der verletzten Körperregion bestehen ebenfalls klare Zusammenhänge. Beispielsweise kommt es zu Kopfverletzungen üblicherweise während der Flugphase in Kopfballduellen, Oberschenkelverletzungen bei Sprints zum Ball/Gegner oder Dribblings sowie bei exzentrischen Bewegungen wie Ausfallschritten im Moment eines Passspiels. Knieverletzungen ereignen sich häufig in einbeinigen Landesituationen in Kombination mit unmittelbar anschließendem Richtungswechsel. Auffällig ist außerdem, dass 74 Prozent der Verletzungen während einer Bewegung im Vorwärtsgang passieren. 18,3 Prozent bei seitlichen Bewegungen, während rückwärtige Bewegungen (1,9 Prozent) oder die Situation keiner horizontalen Bewegung (5,8 Prozent) keine große Rolle spielen. Die folgende Übersicht stellt ein Ranking der Bewegungsmuster zum Verletzungszeitpunkt dar:

  • Lauf: 24,4 %
  • Sprint: 20,0 %
  • Landung: 11,1 %
  • Flugphase: 10,7 %
  • Ausfallschritt: 10,1 %
  • Stand: 4,2 %
  • Rutschen: 4,0 %
  • Abstoppen: 2,6 %
  • Sonstiges: 12,9 %


Der Ballbesitz und das Bewegungsmuster zum Verletzungszeitpunkt lassen Rückschlüsse auf eventuelle Risikosituationen zu. Als ein Ergebnis kann festgehalten werden: Sowohl bei eigenem als auch bei gegnerischem Ballbesitz lauern Situationen, die zu Verletzungen führen.


Quelle: Gokixx