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Fünf typische Verletzungssituationen im Fußball

Leipzigs Benjamin Henrichs im Zweikampf mit dem Münchener Kingsley Coman während der Bundesliga-Partie am 21. Spieltag. München, Februar 2022 © Imago Images/Passion2Press

Diese Aktionen bergen die größte Gefahr

Der moderne Fußball ist, im Vergleich zur Spielweise vor 50 Jahren, ein völlig anderer: Auf dem Platz geht heute alles deutlich schneller. Doch welche Situationen dieses schnellen Spiels stellen für die Akteure auf dem Platz das höchste Verletzungsrisiko dar? Folgende fünf wurden bei der Analyse der Spielzeit 2019/20 im aktuellen Sportreport identifiziert.

Zusammenhang zwischen Verletzungen und Spielsituationen

Verschiedene Aktionen auf dem Feld bringen unterschiedliche Risiken mit sich. Zu Verletzungen des Ober-, Unterschenkels und Sprunggelenks kommt es beispielsweise in rund 60 Prozent der Fälle, wenn der verletzte Spieler selbst in Ballbesitz ist. Kopfverletzungen dagegen entstehen eher in Situationen, in denen der Akteur in der Defensive gegen den ballführenden Gegner agiert. Die folgenden Beispiele liefern euch weitere interessante Einblicke:

  1. Sprints und schnelle Ausfallschritte begünstigen Oberschenkelverletzungen. Eine typische Situation ist es, wenn ein Flügelstürmer sich den Ball am Gegenspieler vorbeilegt, nur um seinen Sprint abbrechen zu müssen ist. Oft folgt dann der Griff an den Oberschenkel und die Auswechslung.

  2. Kopfverletzungen gehen in aller Regel aus Kopfballduellen um den Ball hervor. Dabei tragen Spieler der verteidigenden Seite statistisch gesehen ein wesentlich höheres Verletzungsrisiko.

  3. Abstoppbewegungen, Richtungswechsel, sowie Tacklings und Grätschen erhöhen das Risiko für Knieverletzungen. Besonders interessant dabei ist die Tatsache, dass jede fünfte Verletzung des Knies durch ein eigenes Foulspiel entsteht. Es sind also (wie bei Kopfverletzungen) vor allem defensiv ausgerichtete Aktionen, die dazu führen.       

  4. Eine der wenigen Körperregionen, die am häufigsten durch ein Foul in Mitleidenschaft gezogen wird, ist die Schulter. Allerdings ist oft nicht das Foul selbst der Auslöser für diese Art der Verletzung, sondern viel mehr eine unglückliche Landung.

  5.  Sprunggelenksverletzungen entstehen meist durch Einwirkung des Gegners bei eigenem Ballbesitz. Dribbling, Ballannahme, sowie Ballabgabe sind in diesem Fall kritische Situationen. Gleiches gilt für (unkontrollierte) Landungen.


In der Mehrheit der Fälle, beim Oberschenkel sind es sogar 86,5 Prozent, resultieren Verletzungen im Fußball nicht aus gegnerischen Fouls. Das bedeutet, sie lassen sich durch gezieltes Training der betroffenen Körperregionen vorbeugen und reduzieren. Dies unterscheidet den Fußball von anderen Sportarten, wie beispielsweise dem Eishockey, in denen bestimmte Verletzungen fast ausschließlich durch Foulspiel entstehen. Für uns ein guter Grund, um zum Abschluss unserer Serie die vier im VBG-Sportreport 2021 untersuchten Sportarten einem Vergleich zu unterziehen.


Quelle: Gokixx

Foto: Imago Images/Passion2Press