Die Ergebnisse der Zonenbetrachtung im Sportreport 2018
Die Grafik unterteilt das Spielfeld zunächst in 14 Zonen. Untersucht wurde für die Saison 2016/17 in welchen Zonen Verletzungen (n = 495) entstanden sind. Um die Spielfeldzonen miteinander vergleichen zu können, hat man eine Einteilung anhand der vorhandenen Spielfeldmarkierungen (Strafraum, Mittellinie, Seitenlinie, Tor) vorgenommen.
VBG
Sofort ersichtlich ist, dass die beiden Bereiche zwischen Strafraum und Mittelinie mit Abstand als am gefährlichsten einzustufen sind. Da sich das Spielgeschehen häufig zwischen den Strafräumen abspielt, passieren dort potenziell mehr Verletzungen, als in kleineren Feldern, beispielsweise an der Seitenauslinie.
Beide Mittelfeldzonen ergeben zusammen über 40 Prozent. Naturgemäß finden in diesen beiden Bereichen die meisten Ballaktionen im gesamten Spiel statt. In Folge dessen wird die Mehrzahl aller Zweikämpfe im defensiven und offensiven Mittelfeld ausgetragen. Außerdem ist die Arbeit auf den Positionen im Zentrum des Spielgeschehens mit zahlreichen Richtungswechseln verbunden. Häufig ist eine sofortige Reaktion auf sich verändernde Spielsituation erforderlich. Das führt zu Ermüdungserscheinungen, die in Hinblick auf die Verletzungsgefahr eine zusätzliche Bedrohung darstellen.
Die zweite, zentrale Gefahrenstelle für Verletzungen befindet sich im Strafraum. Hier könnte ein Zusammenhang zu Standardsituationen gezogen werden. Sei es der verzweifelte Versuch mit einer klärenden Aktion den Torerfolg zu verhindern oder die Absicht als Erster nach der Ecke an den Ball zu kommen: Die Gefahr für Verletzungen jeder Körperregion ist im Strafraum ständig vorhanden.
Interessant ist, dass auf den Flügeln deutlich weniger Verletzungen passieren: Obwohl Außenspieler permanent Sprints absolvieren, dabei ihre Höchstgeschwindigkeit abrufen müssen und damit den für Verletzungen anfälligen Oberschenkel enorm belasten. Dennoch ereignen sich weder in den vier Zonen auf der linken (17,2 %) noch auf rechten Seite (16,4 %) so viele Verletzungen wie in einer der beiden Mittelfeldzonen. Ein Grund dafür könnte sein, dass der moderne Außenspieler häufig im sogenannten Halbraum – also eher ins Zentrum orientiert – auftaucht oder mit seiner Aktion von außen nach innen zieht und dort möglicherweise gefoult wird.
Das Mittelfeldzentrum ist der Ort, wo die Gefahr sich zu verletzen grundsätzlich am höchsten ist, denn dort spielt sich ein Großteil des Spielgeschehens ab. Übersicht und Ruhe sind ebenfalls bei Standard-Situation gefordert. Abgesehen von den Zonen lässt sich sagen, dass 51,4 Prozent der Verletzungen bei der Abwehrarbeit entstehen und 48,2 Prozent im Angriff. Hier ist das Verhältnis also ziemlich ausgeglichen.
Quelle: Gokixx