Verletzungsschwerpunkte der Bundesligaspieler im Fokus
70 Prozent aller Blessuren im Profifußball betreffen die Körperteile abwärts der Hüfte. Verletzungen an den unteren Extremitäten entstehen durch unterschiedliche Mechanismen. Es wird zwischen den Mechanismen:
Bei einer Kontaktverletzung erfolgt eine direkte Krafteinwirkung auf die verletzte oder unmittelbar angrenzende Körperstelle, beispielsweise bei einer Sprunggelenksverletzung durch einen Tritt gegen das Sprunggelenk oder den Unterschenkel. Zu einer indirekten Kontaktverletzung kommt es, wenn Ihr zum Beispiel bei einem Kopfballduell in der Luft gestoßen werdet und infolgedessen bei der Landung umknickt. Als Non-Kontaktverletzung werden Blessuren ohne Fremdeinwirkung bezeichnet. Etwa, wenn Ihr bei einem Richtungswechsel oder einer Landung umknickt.
Der Oberschenkel blieb auch in der Saison 2015/16, mit knapp einem Viertel (23,3 Prozent) aller Verletzungen, der am meisten betroffene Körperteil. 70 Prozent aller Verletzungen des Oberschenkels resultieren aus Non-Kontakt Situationen. Dazu gehören vor allem Muskelrisse und Zerrungen, die bei zu starker Beanspruchung im Sprint, Lauf und Dribbling passieren. Insgesamt konnte noch einmal eine Zunahme an Muskel-Sehnen-Verletzungen der Oberschenkelmuskulatur festgestellt werden.
Kniegelenksverletzungen entstehen meistens ohne direkten Kontakt und sind in der Regel schwerwiegend und mit einer langen Ausfallzeit für die Spieler verbunden. Kollisionen mit dem Gegenspieler bei Landungs- und Richtungswechseln führen dabei häufig zu Verdrehungen im Gelenk.
Die Unterschenkel, Sprunggelenke und Füße verletzen sich vorwiegend durch den Kontakt mit dem Gegner. Dazu gehören Tritte, Tacklings und Grätschen. Auch ein Drittel der eigenen Verteidigungsversuche durch Grätschen führt zu Verletzungen in diesen Körperregionen.
Der Verband um den Kopf ist im Fußball immer wieder zu sehen. Auch wenn die anderen Sportarten Basketball, Handball und insbesondere Eishockey noch häufiger Kopfverletzungen zu beklagen haben, sind sie im Fußball zu einem Schwerpunktthema geworden. Und dort lassen sie sich auch immer auf direkten Kontakt zurückführen!
Besonders Verletzungen, die durch Non-Kontakt und indirekten Kontakt entstehen und die Hot Spots Oberschenkel und Knie betreffen, können durch präventives Training reduziert werden. Doch auch zu direkten Kontaktverletzungen haben wir Euch mit dem Taping bereits gute Beispiele der Prävention gezeigt. Alle weiteren Infos zu den Hot Spots findet Ihr im VBG-Sportreport im Kapitel Fußball (ab Seite 62).
Quelle: Gokixx