So geht ihr mit Druck richtig um
Ende Januar fand das Endspiel der Handball-Europameisterschaft in Ungarn statt. Im dramatischen Finale zwischen Spanien und Schweden sorgte Niclas Ekberg in letzter Sekunde für die Entscheidung. Der 33-jährige Schwede hatte mit der letzten Aktion des Spiels den Sieg selbst in der Hand: Beim Stand von 26:26 bekamen die Skandinavier nach Ablauf der regulären Spielzeit noch einen 7-Meter-Wurf zugesprochen. Unter dem größtmöglichen Druck behielt er die Nerven und krönte sein Heimatland zum Europameister. "Es gab nicht so viele Gedanken in meinem Kopf. Ich dachte nur: Der Ball geht rein.", berichtet Ekbergs Teamkollege Max Darj nach dem furiosen Endspiel.
Es ist eine Situation, von der wohl jeder Sportler schon einmal geträumt hat: Die letzte Aktion des Spiels. Nur noch ein Treffer und es ist geschafft. Wenn ich den versenkte gewinnen wir das Finale. Aber was, wenn ich nicht treffe? Kann ich dem Druck standhalten? So viele Fragen und der Druck steigt von Minute zu Minute. Jetzt heißt es einen kühlen Kopf bewahren. Aber wie?
Jeder von euch wird das kennen. Ihr spielt einige Spiele oder eine ganze Saison gut und plötzlich erwartet euer Umfeld und ihr selbst noch mehr von euch. Kein Wunder, schließlich habt ihr ja bewiesen, dass ihr es könnt. Deswegen hängt die neue Latte für euch nun höher. Besonders der Druck, den man sich selbst auflastet, kann eine Blockade auslösen. Lasst euch davon bloß nicht „auffressen“.
Wie anstrengend steigender Druck sein kann, seht ihr ja. Doch dürft ihr die positiven Effekte einer solchen Veränderung nicht außer Acht lassen. Haltet euch immer vor Augen, dass ihr es schafft, Spitzenleistungen abzurufen, wenn ihr es wirklich wollt. Ihr habt es schon beweisen können. Zu wissen, dass Ihr imstande seid, diese Leistungen abzurufen sollte euch einen gewissen Auftrieb bringen. Diese optimistische Sicht auf Druck und Erwartungen kann euch helfen, diese „Belastung“ in einen Antrieb umzuwandeln. Das ist mit viel mentaler Arbeit verbunden, kann euch bei der Umsetzung aber beflügeln.
Kein Sportler der Welt schafft es, in absolut jedem Wettkampf alles zu liefern. Menschen sind nicht perfekt und erst recht keine Maschinen. Auch die Besten haben ihre schlechten Phasen. Besinnt euch stets auf eure Stärken. Macht euch klar, dass Niederlagen dazugehören und ihr daraus lernen solltet, um die Erwartungen beim nächsten Mal wieder übertreffen zu können.
Mit Erfolg geht auch steigender Druck einher. Das kann einem schon mal den „Hals abschnüren“, aber auch als Auftrieb fungieren. Diese Sichtweise solltet ihr im besten Fall immer haben.
Quelle: Gokixx
Foto: Imago Images/Nicolo Campo